Das vogelsichere Zimmer

Auf den kleinen Wellensittich lauern viele Gefahren und vor seinem ersten Freiflug sollte diese eine genaue Beachtung erfahren. Es heißt soviel Gefahrenquellen wie möglich aus dem Weg zu räumen, um ihm auch außerhalb des Käfigs ein sicheres Vogelleben zu ermöglichen. In diesem Kapitel geht es hauptsächlich um die Gefahr Nummer 1: Das Wegfliegen und die Fensterscheibe. Um weitere Gefahrenquellen auszumachen, lese bitte auch das Kapitel "Gefahrenkatalog" und das verwandte Kapitel "Wellensittiche und Pflanzen".

Freiflug-Gefahr Nummer 1: Wegfliegen

Vor allem im Sommer liest man es immer mal wieder in der Zeitung: Wellensittich entflogen! Der Wellensittich ist eigentlich ein sehr freiheitsliebendes Tier, das sich von frischer Luft magisch angezogen fühlt. Auch seine Neugier kann plötzlich die Oberhand gewinnen, so dass ihn selbst ein nur einen Spalt weit geöffnetes Fenster dazu verleitet, mal nach draußen zu schnuppern.

Aus eigener Kraft findet ein Wellensittich so gut wie nie nach Hause, da sein Orientierungssinn nicht sehr ausgeprägt ist. Im Sommer kann er eine Weile überleben, im Winter ist das fast unmöglich. Draußen fällt der bunte Wellensittich jedoch sofort auf und wird so zur leichten Beute für Katzen, Falken und andere Raubtiere.

Und beim Lüften ist das Malheur schnell passiert. So weit will man es gar nicht kommen lassen und beugt man am besten vor. Deshalb empfiehlt es sich, mindestens einen Fensterflügel zu vergittern. Dazu wird ein engmaschiges Drahtgitter auf einen Holzrahmen aufgebracht und mit Schrauben im Fensterrahmen befestigt. In Mietwohnungen ist das meist nicht erlaubt, darum gibt es die Alternative: einen so genannten Insektenschutz aus Gittertüll vor das Fenster zu spannen. Diese sind in Supermärkten und Drogeriemärkten erhältlich und werden mit Klebestreifen u. Klettband am Rahmen befestigt.

Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn das Klettband kann sich lösen und es entsteht eine Lücke, durch die der Wellensittich entkommen kann. Also bitte nie unbeaufsichtigt fliegen lassen! Auch für die Terrassentür gibt es diese Vorsichtsmaßnahme. Hier überlappen sich in der Mitte zwei Bahnen, die aber bei einem Windstoß den Weg nach draußen freigeben könnten, hier muss man die Bahnen zusätzlich etwas beschweren.

Freiflug-Gefahr Nummer 2: Die Fensterscheibe

Der Wellensittich erkennt die Fensterscheibe leider nicht als Raumbegrenzung an. Das ist verständlich, da er noch keine Erfahrung damit gemacht hat und die Scheibe nun mal durchsichtig ist. Auf diese Erfahrung kann er auch gut verzichten, denn die Folge eines Aufpralls gegen die Scheibe ist in vielen Fällen eine Gehirnerschütterung oder sogar ein Genickbruch.

Um dieser Gefahr, die durchaus tödlich enden kann, nicht hilflos ausgesetzt zu sein, ist er auf unsere Hilfe angewiesen. Wenn keine Vorhänge oder Jalousien an den Fenstern angebracht sind, sollte man das Fenster so weit verhängen, dass noch genügend Licht in den Raum fällt, und zur Sicherheit zusätzlich das Licht einschalten (falls es nicht hell genug ist). Am besten sind natürlich Jalousien oder Rollos, die man bis zu drei Vierteln herunterzieht. Bei jedem Freiflug zieht man die Jalousien höher oder bedeckt die Fensterscheibe etwas weniger. Auf diese Weise merkt sich der Wellensittich, dass die Fensterscheibe eine Begrenzung darstellt.

Man kann den Wellensittich auch zusätzlich auf die Hand nehmen und an die Fensterscheibe führen, so dass er mit dem Schnabel dagegen klopfen kann. Auch dann merkt er, dass da "etwas" ist, auch wenn man es nicht sieht.

Beim Freiflug kann es allerdings vorkommen, dass er sich vor etwas so sehr erschreckt, dass er in Panik davonfliegt und gegen die Fensterscheibe prallt, auch wenn er die Scheibe inzwischen als "Stopp" wahrgenommen hat. Wenn ein Wellensittich Angst hat, überwiegt sein Fluchtinstinkt und er denkt nicht nach. Solche Panikflüge kommen leider vor und man kann dann nur hoffen, dass es gut ausgeht. Die beste Lösung ist immer noch ein Vorhang als Schutz oder aber das Bekleben des Fensters mit Windowcolor-Bildern oder Aufklebern mit Vogelmotiven.

vogelsicheres Zimmer
Beispiel: gesichertes Fenster mit Sitzplätzen und Spielmöglichkeiten / Foto von Haarmonster - Das Outbäckle (Blog)

Lies auch die wahre Geschichte: Ausflug mit Happy-End

Gefahren

  • Fensterscheibe - Aufprall
  • geöffnetes Fenster - Wegfliegen
  • spitze Gegenstände - Verletzungen
  • Ritzen, Spalten - Einklemmen
  • Pflanzen - Vergiftung
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Dies ist eine private Tierschutzinitiative zum Thema Wellensittich. Das Ziel ist, über artgerechte Haltungsbedingungen zu informieren, um diesen Vögeln ein gesundes und glückliches Leben zu rmöglichen.
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