Gräser, Futterpflanzen und Blümchen

FutterpflanzenEin sehr spannendes Thema, welches meistens zur Frühjahrszeit im Forum diskutiert wird. Dabei geht es um die bei uns heimischen Wildpflanzen (von uns Menschen oft als Unkraut bezeichnet), welche man aus dem eigenen Garten oder beim Spazierengehen in der Natur fernab von Autoabgasen pflücken kann.

Viele Gräser und Wildpflanzen kann man sammeln und für drei Tage in eine Vase stellen, so bleiben sie frisch und muss sie nicht jeden Tag pflücken. Möglich ist, sie frisch zu reichen, aber auch einzufrieren oder zu trocknen. Die beste Zeit für die meisten Gräser- und Wildpflanzen ist im Frühjahr und Sommer.

Befolgt man gewisse Regeln, steht dem Pflücken, Sammeln und Bestimmen von Wildpflanzen nichts mehr im Wege, denn sie sind eine Bereicherung für den Speiseplan und gleichzeitig oft Beschäftigungsmöglichkeit unserer Wellensittiche.

Wichtige Hinweise zum Sammeln von Wald- und Wiesenpflanzen

Wichtige Regeln

  • Grundsätzlich nicht an stark befahrenen Wegen/Straßen sammeln, denn Rückstände von Autoabgasen lassen sich nicht abwaschen.
  • Dort, wo Hunde gerne ihr Geschäft hinterlassen, an Wegrändern, Wiesenrändern, an Mauern oder an Zäunen von Grundstücken nicht sammeln.
  • Die Wildpflanzen dürfen nicht durch Kot von Wildvögeln verschmutzt sein, es besteht Infektionsgefahr.
  • Wegen der Gefahr von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln, sind Felder und Feldränder zu meiden.
  • Alle gesammelten Wildpflanzen gründlich am besten heiß abwaschen und trockentupfen.

Super Tipp!

Hier eine gute Lösung, um gesammelte Gräser und Wildpflanzen einer Reinigung zu unterziehen:

Mische folgende Zutaten in eine Schüssel, dabei gut verrühren:

1 Tasse Wasser
1 Tasse weißer Essig
1 Teelöffel Backpulver
1/2 Zitrone

Alles in eine Sprühflasche geben. Die Gräser- und Wildplanzen einsprühen, 5 Minuten einwirken lassen und gründlich abspülen.

Diese Mischung hält sich einige Tage im Kühlschrank

Vielen werden alleine diese Pflanzenbezeichnungen nichts sagen, deshalb ist ein Wildpflanzen-Lexikon im Entstehen begriffen. Dafür brauche ich Fotos. Weitere Erklärungen wird es dann im Futterflanzen-Lexikon geben.

Legende:
problemlose Futterpflanze
Ganze Pflanze darf angeboten werden und ist meistens gut verträglich.
Mit Einschränkung empfohlen
Entweder nur teilweise verwertbar /selten / geringe Mengen anbieten - siehe Info-Button
leicht giftig oder Verwechslungsgefahr
umstritten, leicht giftig o. es besteht Verwechlungsgefahr mit Giftpflanze
giftige Pflanze
Ganze Pflanze oder Teile davon sind giftig oder stark giftig.


Noch ein Wort zur Vorsicht: Grundsätzlich sollten Pflanzen nur dann gesammelt und angeboten werden, wenn man sie genau bestimmen kann, da viele Pflanzen einen giftigen Doppelgänger haben und Verwechslungsgefahren bestehen.

Wildpflanzen - Positiv-Liste
Bitte die Infos lesen, denn selbst bei Heilkräutern muss man einiges bachten.

  • Ackerhellerkraut o. Pfennigkraut (Thlaspi arvense)
  • Familie der Kreuzblütler
    Auch Acker-Pfennigkraut genannt. Verwertbar sind junge Blätter und Blüten. Inhaltsstoffe: Öl, Senföl, Vitamine, Magnesium. Wirkung: entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend, harntreibend. Nur selten und in geringen Mengen anbieten, wegen der entzündungshemmenden Wirkungen kann die Anzahl der weißen Blutkörperchen verringert werden.
  • Barbarakraut oder Winterkresse (Barbarea vulgaris)
  • Familie der Kreuzblütengewächse
    Verwertbar sind die Samen und die frischen Blätter. Die Blätter schmecken scharf-pikant und eignen sich sogar zum Verfeinern von Salaten. Inhaltsstoffe: reich an Vitamin-C, Flavonoide, Saponine, Bitterstoffe, ätherische Öle, Provitamin A, Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor, Eiweiß. Wirkung: appetitanregend, verdauungsfördernd, blutreinigend, harntreibend.
  • Beifuß (Artemisia vulgaris)
  • Familie der Korbblütler
    Wirkt verdauungsfördernd. Die Pollen sind für Menschen stark allergen. Verwertbar sind halbreife und reife Samen zusammen mit der ganzen Pflanze. Nur selten anbieten, da geringe Mengen Thujon enthalten sind.
  • Berufskraut kanadisches (Conyza canadensis)
  • Familie der Korbblütler
    Diese Pflanze bildet kleine weiße Blüten aus, die ein wenig an Gänseblümchen erinnern. Die jungen Blätter kann man als Gewürz in Salaten, Kräuterquarks und Gemüsegerichten verwenden. Verwertbar ist die ganze Pflanze, insbesondere die Samen. Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Ätherische Öle, Flavonide, Cholin. Wirkung: blutstillend und zusammenziehend, erkältungslindernd.
  • Breitwegerich (Plantago major)
  • Familie der Wegerichgewächse
    Die Samenstände werden sehr gerne gefressen und sind von Juni bis November in der Natur verfügbar. Verwertbar sind die Blätter, Knospen, wie auch die halbreifen und reifen Samenköpfe, diese sind auch zum Einfrieren geeignet oder können getrocknet werden. Die Samen sind sehr proteinreich. Inhaltsstoffe: Schleim-, Bitter- und Gerbstoffe, verschiedene Vitamine und Minealstoffe, Saponin. Wirkung der Blätter: blutstillend, entzündungshemmend, wundheilend bei Schnitt- und Kratzwunden, pilzhemmend, schleimhautschützend und beruhigend auf Schleimhäute.
  • Brennnessel (Urtica dioica, Urtica urens)
  • Familie der Brennnesselgewächse
    Verwertbar sind die Samen (ab Juni) und jungen frischen Pflanzenspitzen (März-Mai). Die Nessel wegen der Brennhaare vorbehandeln, entweder mit einem Nudelholz mehrmals darüber rollen oder kurz mit heißem Wasser übergießen, um den Wirkstoff, der für das Brennen verantwortlich ist, zu neutralisieren. Sehr gehaltvolle Heilpflanze. Inhaltsstoffe: viel Kieselsäure, Kalzium, Eisen, Mangan und Vitamin A, C, B2 und E, Nesselgift und Histamin. Wirkung: appetitanregend, blutbildend, blutreinigend, harntreibend, krampflösend, stoffwechselfördernd, spült Giftstoffe aus dem Körper (gut bei Rheuma und Gicht).
  • Goldrute (Solidago)
  • Familie der Korbblütler
    Verwertbar sind die reifen und halbreifen Samenstände. Die Goldrute hat eine harntreibende Wirkung. Aus diesem Grund nicht bei Nierenleiden und Ödeme verfüttern. Vorzugsweise gibt man Goldrute bei Gicht und Rheuma, bitte Rücksprache mit einem Tierarzt halten! Inhaltsstoffe: Saponine, Bitterstoffe, Inulin, Gerbstoffe, ätherische Öle. Wirkung: entwässernd, harntreibend, entgiftend, durchblutungsfördernd und entzündungshemmend auf die Nieren.
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Familie der Korbblütler
    Findet man auf Rasen- und Grasflächen. Verwertbar sind Blüten, Samen und Blätter. Die Knospen und halb geöffneten Blüten schmecken leicht nussartig, die geöffneten Blüten bitter. Inhaltsstoffe: Saponine, ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Mineralstoffe. Wirkung: blutreinigend, krampfstillend, verdauungsfördernd. Die Blätter sind appetitanregend.
  • Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris)
  • Familie der Kreuzblütengewächse
    Die Pflanze steht das ganze Jahr zur Verfügung, sollte aber nur gesammelt werden, wenn die Pflanze kräftig grün aussieht (Juni-August). Verwertbar sind Blätter, Blüten und Samen. Inhaltsstoffe: Aminosäuren und Proteine, Saponine, Gerb- und Bitterstoffe, Vitamin C Kalzium, Eisen, Kalium, Natrium und Proteine. Wirkung: blutstillend, entzündungshemmend, stoffwechsel- und verdauungsanregend, harntreibend. Nicht an nierenkranke Vögel verfüttern.
  • Kamille, echte (Matricaria chamomilla)
  • Familie der Korbblütler
    Die echte Kamille ist eine Heilpflanze und für seinen beruhigenden Effekt bekannt, die bei allerlei Beschwerden angewendet wird, sie kann den Wellensittichen auch frisch angeboten werden. Verwertbar ist die ganze Pflanze (Kraut, Blüten, Samenstände). Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Chamazulen, Azulen, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Polysaccharide, Flavone, Cumarin, Borneol, Farnesol, Thujon. Wirkung: antiseptisch, austrocknend, blutreinigend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend, beruhigend, ausgleichend auf den Magen und verdauungsfördernd. Wichtig: Kamille darf nie in die Augen gelangen!
  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
  • Familie der Kapuzinerkressegewächse
    Der Geschmack ist würzig-scharf. Bei empfindlichen Magen kann die Kapuzinerkresse Magenstörungen verursachen. Verwertbar sind Blüten, Stängel, Samen und Blätter. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, reich an Vitamin C, Provitamin A, Kalzium u.v.m. Wirkung: abwehrstärkend, antibiotisch, blutreinigend, pilztötend, schleimlösend. Nicht bei Nierenschwäche und empfindlichen Magen anwenden.
  • Klee, Rotklee, Wiesenklee (Trifolium pratense), Weißklee (Trifolium repens)
  • Familie der Hülsenfrüchtler
    Es gibt über 200 Klee-Arten. Am interessantesten sind der Weiß- und Rotklee, es gibt leider auch giftige Klee-Arten wie z.B. der Hasenklee. Verwertbar sind Triebe, zarte Blätter, Blüten, Samenstände. Am energiereichsten sind aber die Samen. Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Cumarin, ätherisches Öl, Isoflavone, Glykoside. Wirkung: blutreinigend, stärkend, verdauungsfördernd, bei Leberschwäche, Rheuma, gegen Durchfall. Sollte nur in Maßen verfüttert werden, wegen der Isoflavone, die östrogenähnlich wirken (Geschlechtshormone).
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Familie der Kreuzblütengewächse
    Blätter schmecken knoblauch-ähnlich. In kleinen Mengen erlaubt. Verwertbar sind junge Blätter und Blüten. Enthält Senfölglykoside, Enzyme, Carotinoide, Saponide, ätherische Öle, Provitamin A und Vitamin C sowie Mineralstoffe. Wirkung: antiseptisch, anregend, entzündungshemmend, leicht harntreibend und schleimlösend.
  • Kornblume (Centaurea cyanua)
  • Familie der Korbblütler
    Früher oft in der Nähe von Feldern zu finden, heute seltener wegen der Überdüngung der Felder, sie steht unter Naturschutz. Wie wäre es, Kornblumen im eigenen Garten selber auszusäen? Verwertbar sind die halbreifen Samenstände, diese kann man aufgeschnitten anbieten oder die Pflanze als Bündel in die Voliere hängen. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Farbstoffe, Glykosid, Harz, Salizylsäure, Salze, Schleim, Succinylcanin. Wirkung: appetitanregend, hustenstillend, schleimlösend, abführend, blutreinigend, entzündungshemmend auf den Verdauungstrakt, harntreibend, antirheumatisch, Gicht, Ödeme. Nur kleine Mengen, nicht bei nierenkranken Vögeln.
  • Königskerze (Verbascum densiflorum)
  • Familie der Braunwurzgewächse
    Verwertbar sind Samenstände, getrocknete Blätter und Blüten. Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Saponine, Xanthophylle, ätherisches Öl, Vitamine B2, B5, B12. Wirkung: blutreinigend, gegen Bronchialerkrankungen, erfrischend, harntreibend, sedativ (beruhigend). Die getrockneten Blätter wirken antibakteriell und entzündungshemmend, werden bei Erkältungskrankhetien eingesetzt.
  • Löwenzahn, gewöhnlicher (Taraxacum officinale), Steifhaariger (Leontodon hispidus)
  • Familie der Korbblütler
    Der gewöhnliche Löwenzahn ist eine Pflanze, die jeder kennt, sie wächst wie Unkraut und lässt sich nur schwer aus dem Rasen entfernen. Verwertbar sind die Blätter, aber auch die Blüten. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Inulin, Glykoside, Triterpenoide, Cholin. Wirkung: Blutbildend, blutreinigend, entzündungshemmend, stark harntreibend.
  • Melde (Atriplex)
  • Familie der Fuchsschwanzgewächse
    Die Gattung der Melden umfassen mehrere Unterarten, z.B. die Gemeine Melde. Die Pflanze schmeckt mild und spinatartig, also einigermaßen wohlschmeckend. Verwertbar sind die reifen Samenstände. Inhaltsstoffe: Vitamin A und C, Kalzium, Kalium, Magnesium und Phosphor, Proteine, Oxalsäure in geringer Menge sowie Saponine in den Samen. Wirkung: Blutreinigend, abführend, hilfreich bei Leberschwäche. Die Blätter wirken harntreibend. Normalerweise ist die Pflanze erlaubt, aber es können Unverträglichkeiten auftreten, dann ist die Pflanze abzusetzen.
  • Nachtkerze (Oenothera biennis)
  • Familie der Nachtkerzengewächse
    Verwertbar sind die Samen, besonders die halbreifen werden gerne genommen. Auch Blätter und Blüten können angeboten werden. Inhaltsstoffe: Flavonoide, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Phytosterole, in den Samen: Ölsäure, Linolsäure, Gamma-Linolensäure. Wirkung: beruhigend, entzündungshemmend, zusammenziehend, gegen Arteriosklerose, gegen Bluthochdruck, stoffwechselfördernd.
  • Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Familie der Rosengewächse
    Die Pflanze sollte man im Juni/Juli anbieten, da sie dann am wirkungsvollsten ist. Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Triterpene, Schleimstoffe, Flavonoide, Kieselsäure, ätherische Öle. Wirkung: appetitsteigernd, blutbildend, leicht entzündungshemmend, adstringierend, harntreibend.
  • Pippau - mehrere Arten (Crepis)
  • Familie der Korbblütler
    Die Gattung Pippau umfasst mehrere Arten, unter anderem den Wiesen-Pippau. Er sieht dem Löwenzahn sehr ähnlich, unterscheidet sich aber dadurch, dass sie im oberen Teil verzweigt ist und mehrere Blüten ausbildet. Verwertbar sind hier Blüte, Blatt und Stiel sowie die reifen Samen und sogar die Wurzel. Der Geschmack ist allerdings recht bitter. Inhaltsstoffe: Flavonoide, Luteolin, Glucoside, Kaffeesäure. Wirkung: unterstützt Verdauungsorgane wie Magen, Leber, Galle. Eine Verwechslungsgefahr besteht mit dem Jakobskreuzkraut, der als Giftpflanze gilt.
  • Portulak (Portulaca oleracea)
  • Familie der Portulakgewächse
    Eine widerstandsfähige Gemüse- und Gewürzpflanze, die mancherorts als Unkraut gilt. Der Geschmack ist salzig-würzig, ältere Blätter schmecken bitter. Verwertbar sind die Blätter. Inhaltsstoffe: Vitamin A und C, Riboflavin, Kalzium, Eisen, Kalium und Mangan, Omega-3-Fettsäuren, Schleimstoffe. Wirkung: blutreinigend, entzündungshemmend, erfrischend, verdauungsfördernd, harntreibend, wurmtreibend.
  • Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Familie der Korbblütler
    Verwertbar sind Blätter, Stängel und Blüten, halbreife und reife Samen gibt es von Juli bis Oktober, die ebenfalls angeboten werden können. Inhaltsstoffe: Flavonide, Carotinoide, Triterpensaponine, Polysaccharide, ätherische Öle, Salicylsäure. Wirkung: antiseptisch, entzündungshemmend, wundheilend, schweißtreibend, erweichend, krampflösend.
  • Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Familie der Korbblütler
    Die Schafgarbe hat leider einen giftigen Doppelgänger, den gefleckten Schierling (weiße Blüten), der sogar tödlich ist, deshalb ist hier Vorsicht angebracht. Man unterscheidet am Geruch, die Schafgarbe riecht aromatisch, die Giftpflanze unangenehm stechend. Die Schafgarbe hat auch recht schmale lanzettlich geformte Blätter, der gefleckte Schierling hat dreifach gefiederte Blätter, die ein Dreieck bilden. Die Stängel der Schafgarbe sind grün, die des gefleckten Schierling haben rote Flecken im unteren Bereich des Stängels (deshalb der Name gefleckt...) Also nur pflücken, wenn man sich 100%ig sicher ist. Verwertbar ist die ganze Pflanze. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Flavonide, ätherische Öle, Gerbstoffe, Vitamin K. Wirkung: antiseptisch, krampflösend, stoffwechselanregend, ausgleichend, harntreibend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend. Gegen Verdauungsbeschwerden. Die Schafgarbe ist erlaubt, aber die Verwechslungsgefahr mit der giftigsten Wildpflanze überhaupt ist zu groß, deshalb sollte man doch besser darauf verzichten. Wer unbedingt Schafgabe als Heilpflanze anbieten möchte, kann auf gekauften Tee aus dem Reformhaus zurückgreifen.
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Familie der Wegerichgewächse
    Wird gerne gefressen. Verwertbar sind - genau Wie beim Breitwegerich - die Knospen, Blätter und Samenstände. Die Samenstände können eingefroren werden und bei Bedarf im Winter aufgetaut und verfüttert werden. Inhaltsstoffe: Vitamin C, Flavonoide, Gerbstoffe, Kalium, Kieselsäure, Acaubin. Wirkung: verdauungsfördernd, harntreibend, schleimlösend, stoffwechselanregend, wundheilend, antibiotisch, blutstillend. Gut bei Erkältungen.
  • Storchschnabel, rundblättriger (Geranium rotundifolium)
  • Familie der Storchschnabelgewächse
    Hat keinen einladenden Geruch. Verwertbar sind die Blüten, Blätter und Samenstände. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Geraniin, Isogeraniin, Flavonoide, Gerbstoffe, Citronensäure, Apfelsäure, ätherisches Öl. Wirkung: blutstillend, stoffwechselanregend, wundheilend (als Wundauflage), entzündungshemmend, lindernd und heilend bei Entzündungen der Schnabelhöhle (als Tee oder frische Blätter).
  • Tagetes / Studentenblume (Tagetes)
  • Familie der Korbblütler
    Eine intensiv riechende Pflanze, für uns Menschen stinkt sie fast, die aber reich an Lutein ist. Sie ist ungiftig. Ob Wellensittiche darauf abfahren, muss man ausprobieren. Verwertbar sind Blüten, Samenstände und Blätter. Inhaltsstoffe: Lutein (gut für die Augen und Zellen) Schleimstoffe. Cumarin, Gerbsäure, ätherische Öle. Wirkung: pilzhemmend, zellreparierend, antioxidativ, immunstärkend.
  • Taubnessel, gefleckte, weiße (Lamium maculatum, album)
  • Familie der Lippenblütler
    Verwertbar sind Blätter, Triebspitzen und Blüten. Inhaltsstoffe: Glykoside, Schleimstoffe, Saponine, ätherische Öle, Histamin, Gerbstoffe. Wirkung: adstringierend, antibakteriell, beruhigend, blutreinigend.
  • Vogel-Knöterich (Polygonum aviculare)
  • Familie der Knöterichgewächse
    Knöteriche sollten normalerweise nicht angeboten werden, der Vogelknöterich ist eine Ausnahme, er kann in kleinen Mengen gegeben werden. Er ist allerdings schwer zu finden, da er recht klein und zierlich ist. Verwertbar sind Blätter, Blüten, halbreife und reife Samen. Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Flavonoide, Schleimstoffe, Saponine. Wirkung: blutstillend, hustenlindernd, entzündungshemmend, harntreibend.
  • Vogelmiere (Stellaria media)
  • Familie der Nelkengewächse
    Winterharte Pflanze, die fast überall gedeiht und bei Stubenvögeln sehr beliebt ist. Verwertbar ist die ganze Pflanze, z.B. Blüte / Samenkapsel, Blätter, Stengel. Inhaltsstoffe: Vitamin A, B, C und D. Es ist auch eine gute Quelle für Kalzium, Kalium, Zink, Kupfer und Eisen. Wirkung: harntreibend, magenberuhigend, schmerzlindernd, stärkend.
  • Vogelwicke (Vicia cracca)
  • Familie der Hülsenfrüchtler/Schmetterlingsblütler
    Ja, sie dürfen - ABER: nicht alle Wicken-Arten sind ungiftig. Zwar ist die Vogelwicke und Zaunwicke in kleinen Mengen erlaubt, aber es besteht eine Verwechslungsgefahr mit einer anderen Wicke, der rosafarbenen Kronwicke, die nämlich giftig ist und diese befindet sich oft in Gesellschaft mit der Vogelwicke. Deshalb spreche ich hier eine Warnung aus und vergebe die Farbe ORANGE. Für die Vogelwicke und Zaunwickel gilt normalerweise: Verwertbar wären die Blätter und Blüten und die Samen in den Schoten, für Menschen sind diese allerdings schwach giftig. Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Aspargin, Vitamine und Spurenelemente. Für andere Säugetiere sind Wicken grundsätzlich nicht geeignet, da sie giftig wirken.
  • Wegwarte, gemeine (Cichorium intybus)
  • Familie der Korbblütler
    Wird auch Zichorie genannt; und ist die Wildform des Chicoree und Radicchio. Aus den Wurzeln wird ein Kaffee-Ersatz hergestellt. Die Blätter schmecken auch ziemlich bitter und werden meistens ignoriert. Verwertbar sind die halbreifen Samen, die gerne genommen werden. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Inulin, Cholin, Glykoside, Eisen, Folsäure, Selen, Zink, Kalium, Vitamine B, C, Aminosäuren, Kohlenhydrate. Wirkung: appetitanregend, blutreinigend, fiebersenkend, galletreibend, harntreibend.
  • Weißer Gänsefuß (Chenopodium album)
  • Familie der Fuchsschwanzgewächse
    Wird auch als Ackermelde bezeichnet. Wird oft von Parasiten befallen, deshal vorsichtig sein und genau begutachten. Nur wenig und selten reichen, da große Mengen Saponine und Oxalsäure darin enthalten sind. Verwertbar sind die Samen, von denen auch unsere Sperlinge gerne naschen. Inhaltsstoffe: Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Oxalsäure, Phosphor, Saponine, Phenylalanine, Tyrosin, Vitamin A, Vitamin C, Zink. Wirkung: abführend, anregend, entzündungshemmend, reinigend, krampflösend, gegen Verstopfung, Gelenkentzündungen, Rheuma, Würmer.
  • Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis)
  • Familie der Korbblütler
    Und noch ein Verwandter des Löwenzahns. Auch diese Pflanze enthält den typischen Milchsaft in den Stängeln. Verwertbar sind Blüten und Blätter. Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Mineralien, Lactucerol, Inulin. Wirkung: blutreinigend, harntreibend, stoffwechselanregend, schweißtreibend.
  • Wiesenknopf, kleiner und großer, (Sanguisorba)
  • Familie der Rosengewächse
    Auch als Pimpinelle bekannt. Verwertbar sind alle Pflanzenteile dieser beiden Arten. Inhaltsstoffe: Vitamin C, Gerbstoffe Casuarinin und Sanguinin, Gallussäure, Kampferol, Flavonoide, ätherische Öle. Die Samen enthalten Linol- und Linolensäure.Wirkung: adstringierend, blutstillend, harntreibend, magenwirksam (verdauungsfördernd) und beruhigend auf Magen und Speiseröhre, entzündungshemmend.
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis) - siehe unter Pippau.
  • Wilde Möhre (Daucus carota)
  • Familie der Doldenblütler
    Die wilde Möhre besitzt einen mehrfach doldenartigen Blütenstand mit weißen Blüten aus, ein besonderes Kennzeichen ist, dass die Blütendolde in der Mitte einen dunklen Blütenkern ausbildet. Es besteht große Verwechslungsgefahr mit anderen Doldenblütlern, die ähnlich aussehen, so z.B. Giersch, die giftige Hundspetersilie, den hochgiftigen Gefleckten Schierling und Bärenklau. Wer die genauen Unterscheidungsmerkmale nicht kennt, sollte die Finger davon lassen. Ein Unterscheidungsmerkmal ist wie so oft, der Duft. Die wilde Möhre riecht beim Zerreiben der Blätter aromatisch nach Möhren, auch die Blüten riechen möhrenartig. Zweites Merkmal ist wie schon erwähnt, die dunkle Möhrenblüte zentral in der Mitte der weißen Blüte, die weibliche Möhrenpflanzen besitzen. Verwertbar ist die ganze Pflanze. Inhaltsstoffe: Pektin, Vitamine: B1, B 2 und Vitamin C, Mineralstoffe. Wirkung: harndurchspülend, blutzuckerregulierend, durchfall-lindernd.
  • Zurückgebogener Amarant oder Fuchsschwanz (Amaranthus retroflexus)
  • Familie der Fuchsschwanzgewächse
    Bei uns ursprünglich nicht heimisch, aber eingebürgert. Es gibt noch andere Amaranth-Arten. Verwertbar sind die halbreifen und reifen Samenstände, diese scheinen schmackhaft zu sein. Für alle gilt, nur in Maßen verfüttern, da sie reichlich Gerbstoffe enthalten, welche die Aufnahme von Vitaminen hemmen. Inhaltsstoffe: Vitamin A, B1, C, Calcium, Eisen, Magnesium, Zink, reich an Proteine (essentielle Aminosäuren), ungesättigte Fettsäuren. Wirkung: immunstärkend, blutstillend, stoffwechselanregend, günstig auf den Alterungsprozess.

Wildgräser

Pflanzen aus der Familie der Süßgräser wie diverse Rispengräser, Wiesen-Lieschgras gibt es in unseren Breitengraden zuhauf. Die halbreifen wie auch reifen Samenstände kommen der natürlichen Ernährung unserer Wellensittiche am nächsten. Die meisten heimischen Gräser sind erlaubt, in seltenen Fällen ist der Cumarin-Gehalt höher als bei anderen Grassorten.

  • Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Flughafer, (Avena fatua)
  • Glatthafer, gewöhnlicher auch Französisches Raygras (Arrhenatherum elatius)
  • Honiggras, wolliges (Holcus lanatus)
  • Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli)
  • Knaulgras, gewöhnliches (Dactylis glomerata)
  • Quecke, gemeine Kriechquecke (Elymus repens, Agropyron repens)
  • Rispengras, gewöhnliches (Poa annua)
  • Rohrschwingel, (Festuca arundinacea)
  • Rot-Schwingel, gewöhnlicher (Festuca rubra)
  • Straußgras (Agrostis)
  • Trespen (Bromus sterilis und Bromus hordeaceus)
  • Es gibt verschiedendene Trespen-Arten, weiche Trespe, Flaumtrespe, Taube Trespe, Aufrechte Trespe. Verwertbar ist nur die frische Pflanze und auch das nur in geringen Mengen; insbesondere die Taube Trespe darf getrocknet nicht mehr gereicht werden, sie enthält dann den Stoff Cumarin in noch größerer Menge. Cumarin hemmt die Blutgerinnung, was gerade bei so kleinen Vögeln wie Wellensittiche gefährlich werden kann. Darum spreche ich hier keine Empfehlung für die Taube Trespe aus! Das gleiche gilt für das Gewöhnliche Ruchgras und dem Duftenden Mariengras. Diese Grassorten haben eine höhere Cumarin-Konzentration als die üblichen Gräser.
  • Weidelgras Deutsches / Lolch (Lolium perenne)
  • Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras / Timotheegras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Rispe (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schwingel, (Festuca pratensis)
Die meisten dieser Gräser sind sehr unbeliebt bei Rasenliebhabern, weil sie sich gerne stark verbreiten, sie sind aber sehr beliebt bei Sittichen. Wer die Möglichkeit hat und keinen Wert auf einen gepflegten englischen Rasen legt, kann das Gras auch selber anbauen.
Wellensittiche und Nymphensittiche bevorzugen die halbreife Variante, also noch leicht milchig und saftig.

Umstritten, leicht giftig, stark giftig

  • Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)
  • Familie der Primelgewächse
    Diese Pflanze ist für die meisten Tiere, auch Vögel giftig. Eine Vergiftungserscheinung zeigt sich meistens recht schnell. Die Pflanze hat auch einen stechenden Geruch, so dass man aufgrund dessen schon gewarnt sein sollte. Die Blätter können starke allergische Reaktionen auslösen.
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Familie der Schachtelhalmgewächse
    Der Acker-Schachtelhalm auch Zinnkraut genannt, ist leicht giftig. Sollte man ihn dennoch anbieten wollen, weil das von anderen angeraten wurde, dann darauf achten, dass keine braunen Stellen vorhanden sind, diese weisen darauf hin, dass die Pflanze von einem Pilz befallen oder giftig ist. Inhaltsstoffe: Alkaloide, Bitterstoffe, Flavone, Gerbstoffe, Kalzium, Kalium, Kieselsäure, Magnesium, Mangan, Saponine, Thiaminase. Wirkung: harntreibend, stoffwechsel-anregend, bei Gicht und Rheuma, durchblutungsfördernd. Nicht bei Herzschwäche oder Nierenschwäche anwenden. Bei längerer Anwendung besteht die Gefahr eines Vitamin B1-Mangels. Es besteht eine sehr große Verwechslungsgefahr mit dem stark giftigen Sumpf-Schachtelhalm. Die Pflanzen sehen fast gleich aus und sind nur durch Kleinigkeiten zu unterscheiden. Also besser: Finger weg!
  • Ackerschotendotter - Acker-Schöterich (Erysimum cheiranthoides)
  • Familie der Kreuzblütler
    Giftig aufgrund seiner herzwirksamen Glykoside. Er wirkt zwar stärkend aufs Herz, aber kann bei falscher Dosierung und Handhabung schnell ins Gegenteil umschlagen und zu unerwünschten und sogar gefährlichen Nebenwirkungen führen.
  • Ampfer(blättriger)-Knöterich (Persicaria lapathifolia)
  • Familie der Knöterichgewächse
    Verwertbar wären halbreife und reife Samenstände, die man abstreift und gesondert anbietet. Der Pflanzensaft hat einen brennend-scharfen Geschmack und ist daher nicht geeignet. Inhaltsstoffe: reichlich Oxalsäure, Gerbstoffe, Mineralstoffe. Wirkung: antibakteriell, zusammenziehend. Wegen der Oxalsäure leicht giftig und nicht empfehlenswert. * Die Blätter und Stengel gar nicht anbieten. Wirkung: Unsichere Pflanze!
  • Bärenklau
  • Fingerhut
  • Floh-Knöterich, gemeiner (Polygonum persicaria)
  • Familie der Knöterichgewächse
    siehe Ampfer-Knöterich
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Familie der Doldenblütler
    Giersch enthält sehr viel Vitamin C, aber auch sehr viel Cumarin, welches blutverdünnend wirkt und für Wellensittiche wegen ihrer geringen Körpermasse und Blutvolumens nicht geeignet ist. Auch wenn die restlichen Inhaltsstoffe (ätherische Öle, Flavonoide, Fettsäuren, Vitamin C, Provitamin A, Calcium, Kalium, Phosphor, Magnesium) sich gut anhören, sollte man darauf verzichten. Zudem wirkt Giersch auch harntreibend und ist deshalb nichts für Tiere, die an einer Nierenschwäche leiden. Auch besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Vertretern der Doldenblütler, dem hochgiftigen Schierling und dem giftigen Riesen-Bärenklau. Man erkennt Giersch an den Blättern, diese haben einen dreikantigen, bis zu 20 cm langen Stiel und sind dreigeteilt. Die Pflanze verströmt den typischen Gierschgeruch. Für Menschen ist die Pflanze ungefährlich, da der menschliche Organismus Cumarin besser verstoffwechseln kann.
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Familie der Lippenblütler
    Die Pflanze Gundermann oder Gundelrebe ist für einige Tiere u.a. Pferde und Vögel giftig. Sie enthält unverträgliche Bitterstoffe.
  • Hahnenfuß, sämtliche Hahnenfußarten (Ranunculus ...)
  • Familie der Hahnenfußgewächse
    Dazu gehören Scharfer Hahnenfuß, Kriechender Hahnenfuß, Knolliger Hahnenfuß. Diese gelbleuchtenden zierlichen Wiesenblümchen, von uns Butterblumen genannt, haben wir damals als Kinder gepflückt und Sträuße gebunden. Sie sind aber giftig für sämtliche Tierarten sowie Vögel, auch Menschen leiden unter diesem Gift.
  • Jakobs-Geiskraut
  • Labkraut (Gallium)
  • Familie der Rötegewächse
    Es existieren diverse Labkraut-Arten. Beheimatet sind bei uns das Wald-Labkraut (Gallium sylvaticu), Wiesen-Labkraut (Gallium mollugo), Echtes Labkraut (Gallium verum), Kletten-Labkraut auch Klebgras genannt (Gallium aparine) sowie der Waldmeister (Galium odoratum). Diese Pflanze ist umstritten. Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem Waldmeister, der stark cumarinhaltig ist. Verwertbar ist beim heimischen Labkraut die ganze Pflanze, die aber als Futterpflanze nicht empfehlenswert ist, zu leicht kann hier eine größere Menge als gut tut, verabreicht werden. Inhaltsstoffe: Glykoside, Saponine, Zitronensäure, Galitannsäure, ätherische Öle, Cumarine, Flavonide, Gerbstoffe, Kieselsäure, Spurenelemente. Hauptsächliche Wirkung: harntreibend, krampflösend. Nicht an Vögel mit Nierenschwäche verfüttern.
  • Luzerne (Medicago sativa)
  • Familie der Hülsenfrüchtler
    Eine andere Bezeichnung ist Alfalfa. Man sollte Luzernen nur als Keimfutter anbieten und selbst dann ist einiges zu beachten und bei falscher Anwendung könnten gesundheitliche Probleme entstehen. Die Luzerne ist eine problematische Futterpflanze, wie immer, macht die Menge das Gift. Sie wird von einigen als wertvolle Futterpflanze angesehen, da diese Pflanze aber wegen ihrer Eigenschaften umstritten ist, empfehle ich sie als in der Natur gesammelte Wildpflanze nicht. Wenn sie in Futtermischungen oder anderen Produkten enthalten ist, mag das in geringer Menge okay sein.
  • Maiglöckchen
  • Mäuse-Gerste (Hordeum murinum).
  • Familie der Süßgräser
    Die Grannen verursachen Schleimhautreizungen. Daher als Futterpflanze ungeeignet.
  • Mohn (Papaver)
  • Familie der Mohngewächse
    Als Futterpflanze giftig, egal welcher Mohn. In unseren Breitengraden wird es hauptsächlich der Klatschmohn sein, den man findet. Alle Pflanzenteile wie Blüten und Blätter sind giftig. Der Milchsaft in den Stängeln ist giftig. Lediglich die ölhaltigen Samen sind in einigen Futtermischungen als Zusatz enthalten.
  • Nachtschatten, bittersüßer und schwarzer
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Familie der Knöterichgewächse
    Der wilde Ampfer, darum geht es ja schließlich, enthält sehr viel Oxalsäure! Man sollte ihn wirklich nur gelegentlich in ganz kleinen Mengen füttern (wenn überhaupt) und das auch nur im Frühjahr, da die Konzentration der Oxalsäure dann noch nicht so hoch ist. Auch sollte man darauf achten, dass die Blätter grün sind und keine Flecken, Löcher oder Verfärbungen aufweisen. Der gekaufte kultivierte Ampfer ist davon nicht betroffen, da der Oxalsäuregehalt hier geringer ist. Verwertbar sind die Samenstände. Inhaltsstoffe: Vitamin C, Flavonglykoside, Gerbsäure, Gerbstoff, Kaliumbioxalat, Oxalsäure, Alkalisalze, Mineralstoffe. Wirkung: blutreinigend, harntreibend, adstringierend, gegen Durchfall, Verdauungsschwäche, Appetitlosigkeit, Leberschwäche.
  • Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Familie der Sauerkleegewächse
    Der Sauerklee ist eine Pflanze mit kleeartigen grünen oder rötlichen Blättern und kleinen gelben Blüten, der Geschmack ist säuerlich. Eine Plage im Garten, giftig und gefährlich. Sauerklee enthält große Mengen Oxalsäure und Kaliumhydrogenoxalat (Kleesalze) sowie Anthrachinon, sogar für Weidetiere ist diesse Pflanze giftig, kleine Mengen reichen schon. Für Wellensittiche ist die Pflanze erst recht tabu.
  • Schierling, gefleckter
  • Sonnenwend-Wolfsmilch, Zypressen Wolfsmilch
  • Waldschaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Familie der Kreuzblütengewächse
    siehe unter Wiesen-Schaumkraut, magenreizend
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Familie der Kreuzblütler
    Die Pflanze ist zwar nicht giftig, aber enthält Substanzen, die reizend auf die Magenschleimhaut wirken. Deshalb spreche ich hier keine absolute Empfehlung aus. Falls man diese Pflanze überhaupt anbietet, darf sie auch nur in Maßen und nicht bei Nierenerkrankung verfüttert werden. Nur bei extrem gesunden Vögeln und dann auch nur selten, da reizende Stoffe enthalten sind. Verwertbar - falls überhaupt ist das Kraut und die Blüten. Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe, Glykoside, Eisen, Magnesium, Schwefel, Senfölglykoside, Vitamin C. Wirkung: antibakteriell, anregend für Leber und Galle, blutreinigend, stoffwechselanregend.
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Familie der Geißblattgewächse / Kardengewächse Die Wilde Karde ist keine Distel, auch wenn sie so aussieht. Die Samen sind ein Favorit einiger wildlebender Vogelarten. Man findet diese Pflanze neben Wanderwege und Felder. Verwertbar sind nur die Samenköpfe. Allerdings besitzt diese Pflanze Stacheln, so dass es erschwert wird, an die Samen zu kommen. Man kann die stachelige Schale etwas trimmen, so dass die Samenköpfe freiliegen und die Vögel leichter darauf zugreifen können. Allerdings ist die Karde wie auch Mariendisten und andere Disteln als Pflanze umstritten, da die Samen stark ölhaltig sind und die darin enthaltenen Saponine Einfluss auf die Blutgerinnung haben, sie sind auch in der Lage, die wichtigen Blutplättchen aufzulösen. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Saponine, Phenole, Gerbstoffe. Wirkung: appetitanregend, verdauungsfördernd.
  • Zaunrübe Rotfrüchtige (Bryonia dioica)
  • Familie der Kürbisgewächse
    Eine stark giftige Wildpflanze mit starken rübenartigen Wurzeln und oberirdisch rankenden Trieben, die weissliche Blüten bilden, aus denen sich später rote Beeren entwickeln. Die Rotfrüchtige Zaunrübe weist einen hohen Gehalts an Cucurbitane auf.

Verwechslungsgefahr-Liste

Bei einigen essbaren Wildpflanzen, die eigentlich erlaubt sind, ist die Gefahr der Verwechslung mit Giftpflanzen leider sehr groß. Daher sollte man selbst diese nur bei guter Kenntnis anbieten oder sich fachmännisch beraten lassen. Hier führe ich noch einmal alle Pflanzen auf, die einen giftigen Doppelgänger haben.

  • Ackerschachtelhalm - Verwechslung mit Sumpfschachtelhalm möglich.
    Unterschied: Der Ackerschachtelhalm bevorzugt Äcker, Wiesen, Feldraine. Der giftige Sumpfschachtelhalm bevorzugt die Nähe von Wasser oder sumpfigen Boden. Ein weiteres Merkmal ist die Breite des Stängels. Die Stängel des Ackerschachtelhalms sind breiter als drei Milimeter, im Gegensatz zum Sumpfschachtelhalm.
    Im Zweifel besser nicht pflücken!
  • Amarant - Verwechslungen mit Schwarzer Nachtschatten, Stechapfel, Alraune möglich.
  • Barbarakraut - Verwechslungen mit Wegrauke und Acker-Schöterich möglich.
  • Bärlauch - Verwechslung mit der giftigen Herbstzeitlose, dem giftigen Maiglöckchen und mit noch jungen Pflanzen wie den Gefleckten Aronstab, wenn die jungen Blätter noch keine Flecken aufweisen möglich.
    Eigentlich ein Küchenkraut, wird aber auch im Freien oft gefunden. Grundsätzlich sollte man keine Lauchgewächse wie Zwiebeln oder Knoblauch anbieten, die milderen Varianten wie Schnittlauch und Bärlauch sind zwar auch nicht das Wahre, aber manch ein Halter meint damit etwas Gutes zu tun. Ich möchte aber trotzdem davor warnen, Bärlauch zu sammeln, denn die Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen ist gerade bei bei dieser Pflanze groß und der Nutzen eher gering.
  • Beifuß - Verwechslungen mit Blauer Eisenhut, Rainfarn, Gewöhnliches Geiskraut möglich.
  • Nachtkerze gewöhnliche - Verwechslung mit Schwarzes Bilsenkraut möglich.
  • Giersch - Verwechslungen mit Gefleckter Schierling und Hundspetersilie möglich.
  • Knoblauchsrauke - Verwechslung mit Schöllkraut möglich.
  • Pippau - Verwechslung mit Jakobskreuzkraut möglich.
  • Ringelblume - Verwechslung mit Arnika.
  • Schafgarbe - Verwechslungen mit Gefleckter Schierling und Rainfarn möglich.
  • Vogelknöterich - Verwechslung mit Flohknöterich möglich.
  • Vogelmiere - Verwechslung mit Ackergauchheil möglich.
  • Vogelwicke - Verwechslung mit Kronwicke möglich.
  • Wilde Möhre - Verwechslung mit Gefleckter Schierling, Hundspetersilie, Rauhaariger Kälberkropf möglich.

Anmerkung

Die gefährlichste Verwechslungsgefahr besteht eher zwischen dem Schierling und beliebten Futterpflanzen wie wilder Möhre, Schafgarbe und Giersch. Bei Gräsern kann man allerdings wenig falsch machen. Man sollte sie auf Mutterkorn kontrollieren, aber Verwechslungen sind halb so schlimm. Lediglich das Ruchgras ist, sofern reif und in größeren Mengen genossen, durch den Gehalt von Cumarin leicht toxisch, schmeckt dann aber auch bitter und wird von den meisten Wellensittichen dann nicht in bedenklichen Mengen aufgenommen. Gräser wie Knaulgras und Weidelgras lassen sich auch überhaupt nicht verwechseln, außer mit Unterarten der eigenen Spezies, die Unterschiede sind allerdings eher kosmetisch.

Anmerkung: Saponine haben eine hämolytische Wirkung, wenn sie in höherer Konzentration eingenommen werden, es ist darauf zu achten, nicht zu viele oder stark saponinhaltige Pflanzen anzubieten.

Pflanzen, die viel Oxalsäure enthalten, sollten generell nur recht selten angeboten werden.

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