Grauflügel

Wellensittich Grauflügel Erstes Auftreten zwischen 1870 und 1880, verschwanden dann und erschienen wieder als Zuchtform im Jahre 1927 in Österreich. Grauflügel und Hellflügel sehen einander oft ähnlich, aber gewisse Hinweise wie die stark aufgehellte Grundfarbe gegenüber den Hellflügeln zeichnen einen Grauflügel aus. Die Grundfarbe der Körperfarbe und der Unterseite ist im Idealfall zur Hälfte gegenüber den Normalen aufgehellt. So wird aus Hellgrün -> Apfelgrün, aus Hellblau -> ein verwaschenes Blau etc. Die Zeichnung ist ebenfalls reduziert und zeigt ein Grau. Grauflügel zählen zu den "Aufgehellten" Wellensittichen, zu denen auch die Gelben und Weißen gehören.

Grauflügel kommen sowohl in der Blau- wie auch in der Grünreihe in Verbindung mit anderen Kombinationen wie Opaline, Gelbgesichter und Zimter vor.

Ein Grauflügel und ein Grauer sind verschiedenen Mutationen. Beim Grauflügel ist die Wellenzeichnung Grau statt schwarz, beim Grauen brechen die Federn das Licht anders, so dass das Hauptgefieder nicht blau, sondern eben grau aussieht. Es gibt neben dem Grauflügel noch andere Mutationen, die den ganzen Vogel heller aussehen lassen können. Dazu gehört z.B. der Opalin oder auch der Zimter.

Eine Verwechslungsgefahr besteht zwischen Hell- und Grauflügel sowie den Aufgehellten. Die Unterscheidung von Vollfarbigen und "echten" Grauflügeln ist vor der Jugendmauser (JM) in vielen Fällen praktisch unmöglich, denn die Grundfarbe erreicht erst nach der JM ihre volle Intensität. Auch dunkelt die Wellenzeichnung durch die JM deutlich nach. Zudem hat der Braunfaktor (oder Dunkelfaktor) Einfluss auf die Intensität der Zeichnung, d.h. dass zum Beispiel Hellblaue eine hellere Zeichnung aufzeigen als Dunkelblaue und diese wiederum heller gezeichnet sind als Mauveblaue. Gleiches gilt für die Grünreihe.

Oben ein junger Grauflügel, erkennbar an dem blauen Wangenfleck und der deutlich aufgehellten Körperfarbe in Verbindung mit der grauen Flügelzeichnung. Sein Gefieder wird im Laufe der Zeit noch nachdunkeln.

Grauflügel vererben rezessiv, jedoch dominant bei einer Verpaarung mit Aufgehellten. Bei der Verpaarung Hellflügel mit Grauflügel entsteht eine Mischform, die vollfarbigen Grauflügel, die einerseits die Zeichnung der Grauflügel besitzen und andererseits die volle Körperfarbe der Hellflügel. Das ist auch der Grund, warum Hellflügel und Grauflügel so schwer zu unterscheiden sind, weil es oftmals bereits Mischformen sind.

Allgemeine Beschreibung - So sieht ein Grauflügel aus:

Die Körperfarbe ist analog der Zugehörigkeit der jeweiligen Grundfarbe (siehe unter Blau- oder Grünreihe), allerdings ist diese circa zu 50 % aufgehellt. Die Maske ist je nach Zugehörigkeit zur Grün- oder Blaureihe rein weiß oder butterblumengelb und durch rauchgraue Kehltupfen verziert. Die Wangenflecke sind blass-violett bis gräulich blau, also etwas blasser als bei den normalen der Grün- bzw. Blaureihe. Füße und Beine sind blaugrau. Die Augen sind schwarz mit weißer Iris.

Zeichnung: Die Wellenzeichnung bei einem Grauflügel ist im Idealfall rauchgrau und scharf abgegrenzt, bei einem Vogel der Grünreihe ist sie eher gelblich-grau. Allerdings ist die Variationsbreite der Zeichnung groß, sie reicht von Hellgrau bis zu Dunkelgrau (fast schwarz). Die langen Schwanzfedern sind grau mit einer leicht bläulichen Tönung. Die Handschwingen variieren in der Intensität zwischen der Wellenzeichnung und der Schwanzfeder, sind aber in jedem Fall grau.

Einige Grauflügel-Farbschläge:

Wellensittich Grauflügel
Grauflügel hellgrün

Wellensittich Grauflügel
Grauflügel hellblau


Noch mehr Grauflügel

Wellensittich Grauflügel

Vollfarbiger Grauflügel Dunkelblau

Wellensittich Grauflügel

Grauflügel Mauve

Wellensittich Grauflügel

Grauflügel Dunkelgrün

Wellensittich Grauflügel

Grauflügel Oliv

Wellensittich Grauflügel

Grauflügel Violett

Wellensittich Grauflügel

Grauflügel Opalin Hellgrün

Wellensittich Grauflügel

Grauflügel Violett EGG1 Hellblau

Entscheidener als die Farbe der Zeichnung ist die Art/Struktur der Zeichnung! Die Zeichnung der Grauflügel unterscheidet sich nicht grundlegend von der der "normalen" WS, d.h. dass die Wellenzeichnung klar erkennbar ist. Nur ist diese eben nicht schwarz sondern 'grau'. Das Grau hat ein große Variationsbreite von hellgrau bis braungrau. Gerade Grauflügel der Grünreihe, noch mehr Gelbgesichter der Blaureihe können den Eindruck eines Zimters erwecken, allerdings sind die Handschwingen der Zimter eineindeutig braun und nicht braungrau. Die Zeichnung der Hellflügel (und auch der Aufgehellten) dagegen ist verwaschen/verschwommen und wirkt eher schuppig. Die Wellenzeichnung ist nicht klar erkennbar. Die Farbe der Zeichnung sollte möglichst hell sein. Idealerweise sollte sie gar nicht zu sehen sein. Aber gerade in Europa gibt es etliche Hellflügel die mindestens genauso dunkle Zeichnung wie Grauflügel haben.

Fotos: ganz oben, Pumba (von Mirja). 
Farbtafel Grauflügel (GF) der Reihe nach von oben nach unten: Grauflügel von Danny, "Ausstellungsvogel", "Misty" - Foto von Alexandra Schwarz.


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