Typische u. häufige Wellensittich Krankheiten - Übersicht

Es gibt Erkrankungen, für die speziell Wellensittiche anfällig sind. Die meisten sind heilbar, andere leider unheilbar. Wenn diese Krankheiten so früh wie möglich entdeckt und behandelt werden, stehen die Chancen auf Heilung gut. Du findest Informationen über häufigste Erkrankungen, die beim Wellensittich auftreten können. Erfahre alles über Symptome, Ursachen, Behandlung und Heilungschancen.

Schnell handeln - nicht zögern!

Eines solltest du vorab wissen: Die Therapie steht fast immer unter Zeitdruck, da Wellensittiche schnell die Nahrungsaufnahme verweigern. Die Chancen stehen schlecht, wenn ein Wellensittich mehr als 24 Stunden keine Nahrung aufgenommen hat. Denn meistens ist der Körper dann bereits so stark geschwächt, dass er - selbst wenn er wieder etwas frisst - keine Nahrung mehr verwerten kann, der Weg des Sterbens ist bereits beschritten. Vergeude keine Zeit und suche so rasch wie möglich einen vogelkundigen Tierarzt auf.

Tipp:

Das Gewicht des Wellensittichs sollte von Zeit zu Zeit überprüft und eventuell notiert werden, um einen Anhaltspunkt zu haben. Eine starke Gewichtsabnahme ist nie ein gutes Zeichen.

Hinweis:

Diese Rubrik soll auf keinen Fall einen Tierarztbesuch ersetzen. Keine Person aus der Ferne über das Internet ist in der Lage, eine genaue Diagnose des Problems zu stellen! Deshalb ist ein Gang zum Tiermediziner in den meisten Fällen unumgänglich.

Sonstige Erkrankungen


10 Krankheiten, an denen Wellensittiche am häufigsten leiden

Tumore: An erster Stelle stehen Tumore. Sie sind bei Wellensittichen leider weit verbreitet. Dazu gehören die meist harmlosen Fetttumore, aber auch die tödlichen und mit Qualen verbundenen Hodentumore, Nierentumore und Lebertumore. Tumore an den Organen machen sich durch unterschiedlichste Symptome bemerkbar, im fortgeschrittenen Stadium kommen Lähmungserscheinungen und starke Schmerzen hinzu.

Lebererkrankung: Die Ursachen sind vielfältig. Die häufigsten Auslöser sind Fehlernährung und Vergiftungen durch Schadstoffe, Pflanzen, Schwermetalle, Schimmelpilze über einen längeren Zeitraum. Die Leber kann sich bis zu einem gewissen Grad selbst regenerieren. Bei fortgeschrittener Erkrankung sind die Heilungschancen eher gering. Fettleibigkeit, übermäßiges Schnabelwachstum, ständige Müdigkeit sind bekannte Symptome einer Lebererkrankung.

Megabakterien (Macrorhabdiose): Diese Erkrankung wird immer noch als Megabakteriose bezeichnet, obwohl wahrscheinlich Hefepilze die Ursache sind. Zumindest hat man festgestellt, dass Antibiotika kaum Wirkung zeigen, während Antimykotika (Antipilzmittel) eine Besserung bewirken. Es handelt sich dabei um eine chronische Erkrankung, die in Schüben auftritt. Ein erkrankter Wellensittich zeigt dabei oft apathisches Verhalten, starkes Frieren, Appetitlosigkeit und Abmagerung. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zum krankhaften Hochwürgen von Futter und unverdauten Körnern im Kot. Todesursache ist meist extreme Unterernährung (Hungertod).

Milben: Am häufigsten treten die sogenannten Räudemilben/Grabmilben auf. Hierbei kommt es zu stark schuppigen, verfärbten Flächen auf Wachshaut, Schnabel und Füßen, teils sind winzige Löcher (Bohrgänge der Milben) erkennbar. Bei einem Befall des Schnabels kann es zu einer Schnabeldeformation, Brüchigkeit des Schnabels und daher Erschwerung der Nahrungsaufnahme kommen.

Polyoma: Auch Französische Mauser genannt. An dieser Viruserkrankung sterben viele Küken bereits im Nest, da das Immunsystem noch nicht ausgebildet ist und es zu Sekundärinfektionen kommt. Das Virus wird von den Eltern auf die Küken übertragen. Dabei kommt es ca. 2 Wochen nach dem Verlassen des Nestes zum Ausfall der Schwung- und Schwanzfedern und somit zur Flugunfähigkeit des Wellensittichs. Das ist kein Grund, einen erkrankten Vogel einzuschläfern. Als Halter kannst du den Käfig und das Vogelzimmer behindertengerecht einrichten, so dass der Sittich kletternd alles erreichen kann.

PBFD: Diese durch Viren verursachte Schnabel- und Federkrankheit ist unheilbar. Sie wird oft mit der Fanzösischen Mauser verwechselt. Bei der normalen Mauser verlieren die Vögel ihre Federn, die nachwachsenden Federn sind entweder missgebildet oder wachsen gar nicht mehr nach. In schweren Fällen ist nicht nur das Großgefieder, sondern es sind alle Federn des Körpers betroffen. Der Wellensittich ist schließlich fast völlig nackt ist. Das Virus wird von Altvogel zu Altvogel übertragen und ist hoch ansteckend. Ein Heilmittel gibt es nicht. Zuerst befällt das Virus Federn, Schnabel und Haut, mit der Zeit werden auch die Organe geschädigt. Oft sterben die Vögel an Sekundärinfektionen, da ihr Immunsystem stark geschwächt ist.

Gicht: Gicht kommt bei Wellensittichen häufig vor, besonders bei älteren Tieren. Sie ist die Folge einer Nierenerkrankung. Dabei wird das Abbauprodukt Harnsäure nicht mehr über die Nieren ausgeschieden, sondern lagert sich in Geweben und Gelenken ab. Ursachen sind Fütterungsfehler (z.B. zu hoher Eiweiß- oder Kalziumgehalt im Futter, Vitamin-A-Mangel), Niereninsuffizienz, Virusinfektionen, Toxine. Ein Gichtanfall ist mit Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen verbunden, die Gelenke sind während eines Gichtanfalls überwärmt. Die Nieren sind bei Wellensittichen übrigens sehr empfindlich.

Candidose/Pilzinfektion: Eine Infektionskrankheit, die durch den Pilz Candida albicans verursacht wird. Dieser Hefepilz kommt normalerweise im Verdauungstrakt der Vögel vor. Bei langfristiger Antibiotika-Einnahme oder andere Medikamente, Vitamin-A-Mangel, schlechte Hygiene, geschwächtes Immunystem, nimmt der Pilz überhand und wird pathologisch. Zu den Symptomen gehören Aufplustern (gesträubte Federn), Appetitlosigkeit, Würgen mit Erbrechen und Kropfbildung durch Gase.

Psittakose / Papageienkrankheit: Diese hochansteckende Infektionskrankheit wird durch das Bakterium Chlamydia psittaci verursacht und ist auch auf den Menschen übertragbar. Es kann zu Todesfällen kommen (bei Vögeln und immungeschwächten Menschen) und deshalb sollte bei Verdacht rechtzeitig getestet und behandelt werden. Vögel zeigen oft Erkältungssymptome (Niesen, Nasensekret) sowie Bindehautentzündungen der Augen. Wenn bei dir unklare Beschwerden (Erkältungserscheinungen, Atemnot, Bindehautentzündungen) auftreten, solltest du den Arzt vorsichtshalber darüber informieren, dass du Sittiche hältst.

Kropf: Gemeint ist eine Vergrößerung der Schilddrüse, die Veränderungen in der Stimme des Vogels sowie Atemprobleme und Luftnot verursacht. Da abgepacktes Futter vielfach mit Jod angereichert ist, viele Halter Mineralsteine und Nahrungsergänzungsmittel anbieten, ist eine vergrößerte Schilddrüse nicht mehr ganz so häufig anzutreffen.

Für all diese Fälle gilt: Bringe deinen kranken Wellensittich so schnell wie möglich zu einem vogelkundigen Tierarzt!

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Wichtige Artikel in der Rubrik:
Gesundheit und Vorbeugung

Denn Vorbeugung ist bereits die halbe Miete!

Um erkennen zu können, ob dein Wellensittich krank ist, siehe dir bitte auch die Themen aus dem Gesundheitsbereich an:

Eindeutige Krankheitsanzeichen - woran erkennt man einen kranken Wellensittich?

Die Ausscheidungen von Vögeln sind ein wichtiger Gradmesser für deren Gesundheitszustand.

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