Wellensittiche und Pflanzen

Pflanzen Wellensittiche

Nicht alle Pflanzen, die so in unseren Wohnbereichen herumstehen, sind gut für Wellensittiche. Sagen wir mal so, die meisten sind schwach- bis hochgiftig und daher unverträglich. Selbst wenn beim Benagen einer Pflanze nicht sofort etwas passiert, kann es auf Dauer einige Organe des Wellensittichs schädigen. Hier eine kleine Liste für den Wellensittich-Halter, welche Pflanzen verträglich oder unverträglich sind. Sollte man die eine oder andere unverträgliche Pflanze bei sich vorfinden, so gilt es - zumindest während des Freifluges - diese aus dem Zimmer zu verbannen oder mit einer großen Mülltüte oder Plastiktüte gut abzudecken.

Da es nur wenige unschädliche Zimmerpflanzen gibt, habe ich in dieser Liste auch Pflanzen aufgenommen, die im Garten oder auf Wiesen stehen könnten, also alles, womit man auch eventuell ein Vogelzimmer dekorieren könnte. Die eine oder andere Pflanze wird man auch in den Futterlisten (Ernährungs-Rubrik) wiederfinden.

Ungiftige Pflanzen

  • Aeonium
  • Agave
  • Ahorn
  • Bambus
  • Bananenpflanze
  • Chili
  • Eberesche
  • Erle
  • Esche
  • Eukalyptus
  • Fleißiges Lieschen
  • Feuerdorn
  • Gloxinie (Sinningia)
  • Golliwoog
  • Grünlilie1
  • Hafer
  • Hagebutte
  • Hainbuche
  • Hasel
  • Hibiskus
  • Kamelie
  • Kamille
  • Kastanie
  • Katzengras
  • Kokospalme
  • Korkenzieherweide
  • Linde
  • Luzerne
  • Pappel
  • Papyrus
  • Phönixpalme
  • Pfefferminz2
  • Ringelblume
  • Rose (Hagebutte)
  • Schwarzdorn
  • Süßkirsche
  • Taubnessel
  • Walnuss
  • Weide
  • Weißdorn
  • Zimmerwein
  • Zitronenbaum
  • Zyperngras

Anmerkungen zur obigen Liste:

1) Grünlilie ist unschädlich, allerdings nicht die Blüten.

2) im Prinzip alle Wiesenpflanzen wie Kamille, Löwenzahn und Pfefferminze, Vogelmiere, obwohl man diese als Pflanzen wohl eher selten im Wohnzimmer stehen hat, aber man könnte.

Unverträgliche Pflanzen

* = leicht ** = mittel (wahrscheinliche Krankheitsfolgen wie Magen-Darm oder Schleimhautreizung)
  • Ackergauchheil**
  • Akazien**
  • Arnika*
  • Avocadopflanze*
  • Buchsbaum*
  • Birkenfeige**
  • Blaustern**
  • Diptam**
  • Drachenbaum*
  • Edelweiß**
  • Efeu*
  • Eibe**
  • Eisenhut**
  • Faulbaum**
  • Flamingoblüte*
  • Goldtrompete*
  • Gottesgnadenkraut**
  • Grünlilie* (die Blüten)
  • Heckenkirsche**
  • Konrade**
  • Leberblümchen**
  • Liguster**
  • Mahonie**
  • Märzenbecher**
  • Mistel**
  • Monstera*
  • Nelken**
  • Philodendron*
  • Porzellanblume**
  • Rittersporn**
  • Robinie**
  • Sauerklee**
  • Schefflera*
  • Schlafmohn**
  • Trollblume**
  • Veilchen**
  • Wacholder*
  • Waldgeißblatt**
  • Wunderstrauch**
  • Zwergmispel
  • Yucca*

Schädliche und giftige Pflanzen

(mit sehr schweren Krankheits- oder sogar Todesfolgen)
  • Adonisröschen
  • Anemonen
  • Aronstab
  • Bogenhanf
  • Brechnuss
  • Calla
  • Christrose
  • Christusdorn
  • Dieffenbachia
  • Eibe
  • Euphorbien
  • Fingerhut
  • Goldregen
  • Herbstzeitlose
  • Hyazinthen
  • Kaiserkrone
  • Kirschlorbeer
  • Kleines Immergrün
  • Korallenstrauch
  • Küchenschelle
  • Maiglöckchen
  • Narzissen
  • Nieswurz
  • Oleander
  • Pfaffenhütchen
  • Primeln
  • Seidelbast
  • Stechapfel
  • Tabak (Nicotiana tabacum)
  • Tollkirsche
  • Usambaraveilchen
  • Weihnachtsstern
  • Wolfsmilchgewächse

Unklarheiten

Im Internet finden sich auf Homepages verschiedenste Giftpflanzenlisten, die sich zum Teil widersprechen. Dies liegt zum einen daran, dass selbst Fachleute bis heute nicht wissen, inwieweit eine bisher als ungiftig eingestufte Pflanze doch eine Langzeit- oder Spätwirkung haben könnte. Zum anderen sind diese Listen nicht immer auf dem neuesten Stand, insbesondere was Wellensittiche betrifft.

Andererseits ist Gift auch immer eine Frage der Menge und Konzentration. Oder wie oft jemand mit diesem Gift in Kontakt kommt oder wie viel er jedes Mal aufnimmt. Manche Pflanzen sind stark giftig, andere schwach giftig, bei manchen Pflanzen sind nur bestimmte Teile giftig (z.B. Blüten, Blätter, Wurzeln, Früchte, Rinde, Stängel). Wichtig ist hier die Vorbeugung, denn wenn auch einzelne Teile giftig sind, wer will garantieren, dass der Wellensittich genau diese giftigen Teile nicht beachtet und sich nur an den ungiftigen Teilen einer Pflanze vergreift oder wie viel er davon frisst. Deshalb ist es besser, auch die schwach giftigen aus dem Vogelzimmer zu entfernen.

Nach neuester Erkenntnis habe ich die Grünlilie bei den ungiftigen Pflanzen gestrichen und zu den leicht giftigen Pflanzen eingetragen.

Yucca - Drachenbaum - Bogenhanf

Das sind die Pflanzen, die wohl am häufigsten in unseren Wohnzimmern anzutreffen sind, die auch am liebsten von unseren Vögeln angeknabbert werden und die auch mal als giftig, mal als ungiftig in den Listen auftauchen. Alle drei Pflanzen enthalten so genannte Steroidsaponine, die zu Schleimhautreizungen und auch zu Blutverdünnung führen können. Für Katzen und Hunde ist dieses Gift hochgiftig. Wie es sich bei Vögeln verhält, ist noch nicht vollständig erforscht. Aber auch hier ist Vorsicht geboten.

Meine Wellensittiche haben auch schon einige Male am Drachenbaum geknabbert und ich habe bisher nichts Negatives bemerkt, aber es kann trotzdem sein, dass sie ihren Körper mit diesem Gift belasten und eine Veranlagung für eine bestimmte Krankheit bekommen. Inzwischen decke ich meine Pflanzen mit Plastiktüten ab und das Rascheln, das entsteht, wenn sie näher kommen, schreckt sie zusätzlich ab.

Gummibaum - Benjamin

Auch diese bei uns häufig anzutreffende Zimmerpflanze gehört zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Weitere Arten sind: Ficus elastica - Gummibaum, Ficus benjamina - Birkenfeige, Ficus benghalensis - Banyanbaum, Ficus religiosa - Bobaum, Ficus carica - Feigenbaum, Ficus lyrata - Geigenfeige, Ficus diversicola, Ficus pumila - Kletterfeige, Ficus magnolioides. Der Milchsaft dieser Ficus-Arten enthält u.a. Flavonidverbindungen und Furocumarine. Diese führen zu Haut- und Schleimhautreizungen. Die klinischen Symptome sind Erbrechen und Durchfall. Bei größeren Mengen auch Krämpfe, Lähmungen und Tod.

Anmerkung: Diese Liste wurde nach bestem Wissen unter Verwendung verschiedener Quellen zusammengestellt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und 100%ige Richtigkeit. Bei den meisten Pflanzen ist immer größte Vorsicht geboten, da auch hier die "Gelehrten" oft unterschiedlicher Meinung sind. Für Ansprüche, die sich aus dieser Liste ergeben, kann keine Haftung übernommen werden.

Hier geht es weiter mit den erlaubten Hölzern zum Knabbern und als Sitzstangen.

Merke

Auch wenn der Vogel nach einmaligem oder mehrmaligem Nagen an einer Pflanze nicht sofort erkrankt, kann es dennoch zu einer langsamen, aber stetigen Schädigung der Organe des Vogels kommen, die schließlich zum vorzeitigen Tod führen kann.

Anmerkungen:

Schleimhautreizend wirkt der Verzehr von Efeu, Fensterblatt (Monstera), Flamingoblume, Goldtrompete, Kolbenfaden, Philodendron und Schefflera.

Besondere Verletzungsgefahr besteht bei einer Reihe von Kakteen.

Die obengenannten Pflanzen sollten sich nach Möglichkeit nicht in einem Raum mit freifliegenden Papageien befinden.

Hat dein Vogel trotz aller Vorsicht schädigende Pflanzenteile aufgenommen und zeigt er verschiedene Vergiftungssymptome wie Würgen, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Schwäche, so sollte unverzüglich einen Tierarzt konsultiert oder mit einer Spezialklinik Kontakt aufgenommen werden.


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