Wellensittichzucht - Problemfälle

Trotz optimaler Bedingungen kommt es nicht zur Brut:

Sollte die Henne +/-20 Tage nach dem Ansetzen zur Brut immer noch keine Eier gelegt haben und auch keine deutlichen Anzeichen zu erkennen sind, dass sie es noch tut, ist es besser das Paar abzusetzen und eventuell später noch mal einen Versuch zu machen. Deutliche Anzeichen für eine baldige Eiablage sind z. B. Schwanzwippen, fast ständiges Aufhalten im Nistkasten, vergrößerte Kotballen und teils gerupfte Kloakengegend.

Legenot:

In seltenen Fällen kommt es vor, dass ein Ei im Legekanal stecken bleibt. Die Henne ist apathisch, plustert und hat sehr große Schmerzen. Deswegen ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen, der das Ei entfernt. Anschließende Rotlichtbehandlung hilft bei der Erholung. Auf gar keinen Fall sollte man selbst versuchen, die Henne zu behandeln, da das Ei kaputtgehen kann und die Henne innere Verletzungen durch die scharfen Kanten der Eischale erleiden könnte. Ist das passiert, besteht kaum Hoffnung, dass der Vogel das überlebt.

Verschmutzte/kaputte Eier:

Ab und zu kommt es vor, dass eine Henne ihren Kot im Nistkasten absetzt oder dass schon vorhandene Küken verbliebene Eier beschmutzen. Es spielt keine Rolle, ob man die Eier abwäscht oder so liegen läßt - die Chance ist sehr gering, dass aus extrem mit Kot verschmutzten Eiern noch Küken schlüpfen, da durch den Kot Bakterien und Keime durch die Schale ins Ei eindringen. Auch das Waschen bringt nicht viel, weil man dadurch die natürliche Schutzschicht des Eis zerstört und der Embryo in den meisten Fällen abstirbt. Ist ein Ei leicht beschädigt worden, kann man die Stelle durch klaren Nagellack verschließen. Allerdings muss die Beschädigung schnell entdeckt und verschlossen werden.

Die Henne rupft ihre Küken:

Das ist nicht unbedingt tragisch und läßt sich eventuell durch Kolbenhirse oder einen Pickstein im Nistkasten beheben. Wenn das nicht funktioniert, sollte man die ganze Sache lediglich beobachten (sofern es nicht ausartet). Die Federn der Küken wachsen relativ schnell wieder nach, spätestens wenn sie von den Eltern getrennt werden.

Henne oder Hahn greifen die fast erwachsenen Küken massiv an:

Meistens passiert das durch die Henne, wenn sie wieder Eier legen will und sich durch die großen Küken im Nistkasten gestört fühlt. Aber auch der Hahn kann unter Umständen aggressiv reagieren durch sehr viele bettelnde Küken z.B. In beiden Fällen sollte man umgehend reagieren, da solche Aggressionen manchmal sogar tödlich enden. Die beste Lösung ist, die Küken von den Eltern zu trennen. Ist man sich nicht sicher ob sie schon so weit sind, dass sie selbst ausreichend fressen, tut man sie mit anderen Altvögeln zusammen, die nicht brüten. Oft reagieren die auf die Bettelrufe der Küken und füttern sie.


Es gibt noch viele weitere Unregelmäßigkeiten während einer Brut. Alle zu erwähnen würde den Rahmen sprengen. Die Fortpflanzung der Wellensittiche ist ein natürlicher Vorgang, der selten nach einem vorgegebenen Plan abläuft. Wir können in vielen Fällen Hilfestellung leisten, falls etwas nicht nach Plan läuft. Allerdings sollte jeder, der sich praktisch mit dem Thema auseinandersetzt darauf gefaßt sein, auch mal unschöne Dinge zu sehen zu bekommen. Es kommt immer mal wieder vor, dass Küken sterben. Die Ursachen dafür sind so vielseitig, dass man das kaum verhindern kann.

Wie die meisten hier wissen, ist es hilfreich mehrere Paare gleichzeitig zum Brüten anzusetzen. Allerdings ist auch das keine Garantie dafür, für schlecht gefütterte Küken, nicht bebrütete Eier oder gar einer toten Henne ein Ersatzpaar zu haben. Selbst bei 10 Paaren ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass alle gleichzeitig Eier legen und demzufolge alle gleichaltrige Küken aufziehen.

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Dies ist eine private Tierschutzinitiative zum Thema Wellensittich. Das Ziel ist, über artgerechte Haltungsbedingungen zu informieren, um diesen Vögeln ein gesundes und glückliches Leben zu rmöglichen.
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