Lipome

Lipom beim WellensittichKrebs oder Tumore kommen bei Wellensittiche sehr häufig vor. Jedoch ist nicht jeder Tumor gefährlich. Einige sind gutartig, streuen nicht und sind in der Regel langsam wachsend, andere sind bösartig, wandern in andere Bereiche des Körpers und wachsen schnell. Nattürlich können gutartige wie auch bösartige Tumore gefährlich sein, aber bösartige Tumore sind generell gefährlich, gutartige nicht in jedem Fall. Es kommt auf die Größe und Lage an.

Definition

Lipome werden auch als Fetttumore oder Fettgeschwülste bezeichnet. Diese Art Tumore zählen zu den gutartigen Geschwülsten. Es handelt sich um gut abgegrenzte, weiche Wucherungen, die zwar langsam wachsen, aber auch eine beachtliche Größe erreichen können, von erbsen- bis walnuss-groß. Das Material ist im inneren gelb und zäh und von einer deutlichen Kapsel umschlossen.

Symptomatik

Erkennbar sind Lipome an der deutlichen Umfangsvermehrung oder Ausbuchtung, hauptsächlich im Brust- und Unterleibsbereich, sie können aber an jeder Stelle des Körpers auftreten, wo zusätzliches Gewicht/Fett gespeichert wird. Im späteren Stadium behindern sie oft den betroffenen Vogel, er ist dann schwerfällig und kurzatmig. Ältere Vögel sind häufiger betroffen als jüngere.

Ursachen

Für die Entstehung der Lipome sind oftmals Hormonstörungen oder Grunderkrankungen verantwortlich, also Probleme mit Leber, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse oder sogar dem Herzen. Aber auch Faktoren wie Verfettung und Bewegungsmangel spielen eventuell eine Rolle, überschüssiges Fett wird in der Leber gespeichert und anschließend an bestimmten Stellen des Körpers im Gewebe direkt unter der Haut gelagert. Auch durch mechanische Reize können diese Art von Tumoren entstehen, z.B. wenn der Wellensittich sich auf der Sitzstange oder anderen harten Gegeninständen selbst befriedigt.

Nachweis/Diagnose

Um ein Lipom festzustellen wird der Tierarzt eine körperliche Untersuchung vornehmen, dabei tastet er den betreffenden Bereich ab, um Größe, Verschiebbarkeit und Festigkeit zu überprüfen, auch andere Bereiche werden abgeastet wie z.B. die Leber, ob hier eine Vergrößerung vorliegt, des Weiteren wird er den Ernährungszustand überprüfen. Eventuell wird er Fragen zur Haltung, Ernährung und Verhalten stellen, da ein Lipom entweder auf falscher Ernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen ist oder ein organisches Leiden vorliegt.

Behandlung

In den meisten Fällen ist keine Behandlung erforderlich. Eventuell wird der Tierarzt eine Ernährungsumstellung vorschlagen. Wird der Tumor vom Vogel beknabbert und behindert den Vogel eindeutig, kann man eine operative Entfernung in Betracht ziehen. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass so eine Operation auch gewisse Risiken besonders bei einem so kleinen Wellensittich in sich birgt. Das Problem fängt schon bei der richtigen Dosierung des Narkosemittels an und geht nach der Operation weiter, wenn der Patient sich die frische Operationsnarbe ständig beknabbern möchte. Das bedeutet hohe Infektionsgefahr, schlechte Heilung der Wunde und Komplikationsgefahr. Solange das Lipom keine gesundheitlichen Probleme verursacht, unversehrt bleibt oder den Wellensittich in seiner Bewegungsfähigkeit einschränkt, ist die sicherste Methode eine Vermeidung einer chirurgischen Entfernung.

Eine chrirugische Entfernung ist nach sorgfältiger Abwägung aller Risiken angezeigt, wenn das Lipom

  • die Beweglichkeit stark eingeschränkt wird,
  • aufgrund der Lage oder Größe Leber oder andere Organe in ihrer Funktion beeinträchtigt werden,
  • Schmerzen verursacht,
  • stark blutet oder blutige Stellen aufweist oder sich bereits infiziert hat,
  • nekrotisch wird, abstirbt, sich verhärtet oder sonstwie verändert.
  • die Kloake blockiert und der Wellensittich keinen Kot absetzen kann.

Vorsorge und Nachsorge

Wellensittiche mit Neigung zu Fetttumoren sollten möglichst vielseitig und vitaminreich ernährt werden, wenn sie zu dick sind sollte die Futtermenge vorerst etwas herabgesetzt werden. Regelmäßige Gewichtskontrolle ist wichtig! Es ist immer von Vorteil, das Gewicht seines Wellensittichs von Anfang an zu kennen und nicht erst, wenn ein Vogel erkrankt. Bei der Ernährung ist darauf zu achten, dass diese fettarm ist, auf fettreiche Samen wie Hanf, Negersaat etc. sollte verzichtet werden, das Körnerfutter kann mit Grassamen gestreckt werden. Auch sollte genügend Freiflug- und Bewegungsmöglichkeit geboten werden und der Vogel auch animiert werden, sich zu bewegen.

Naturheilkundlicher Ansatz

Einige Halter hatten Teil-Erfolge bei einer homöopathischen Behandlung zu verzeichnen, so dass sich die Größe des Lipoms verringert hat. Es handelt sich um eine Kur, die über 42 Tage geht und nötig sind dafür drei verschiedene Globulis (diese gibt es z.B. von der Firma DHU):

Thuja C200
Carduus marianus D2
Berberis D6

Die Globulis werden im Trinkwasser aufgelöst. Diese werden nach genauem Plan täglich jeweils aufeinanderfolgend im Wechsel gegeben werden, bis die 42 Tage voll sind. Dabei unbedingt beachten, dass Thuja C200 nur einmal pro Woche gegeben werden muss (nicht öfter), am besten merkt man sich den Wochentag, an dem Thuja gegeben werden muss. .

1. Woche:

  • 1. Tag: Thuja C200 - 5 Globuli
  • 2. Tag: Carduus marianus D2 - 5 Globuli
  • 3. Tag Berberis D6 - 5 Globuli
  • 4. Tag: Carduus marianus D2 - 5 Globuli
  • 5. Tag: Berberis D6 - 5 Globuli
  • 6. Tag: Carduus marianus D2 - 5 Globuli
  • 7. Tag: Berberis D6 - 5 Globuli

2. Woche

  • 8. Tag: Thuja C200 - 5 Globuli
  • 9. Tag: Carduus marianus D2 - 5 Globuli
  • 10. Tag Berberis D6 - 5 Globuli
  • 11. Tag: Carduus marianus D2 - 5 Globuli
  • 12. Tag: Berberis D6 - 5 Globuli
  • 13. Tag: Carduus marianus D2 - 5 Globuli
  • 14. Tag: Berberis D6 - 5 Globuli

und so weiter in dieser Reihenfolge - 42 Tage lang.

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