Verhornung der Haut (Hyperkeratose)

Anders als bei der Hypertrophie , die sich nur auf die braune und übermäßig starke Verhornung der Wachshaut bezieht, kann die Hyperkeratose auch andere Körperteile betreffen.

Definition und Symptomatik
Was ist Hyperkeratose und welche Körperteile sind betroffen?

Hierbei handelt es sich um eine abnorme und übermäßige Verdickung der Haut, hauptsächlich an den Füßen, bei Wellensittichen treten sie aber hauptsächlich an der Unterseite der Füße auf. Durch diese Auflagerungen stellen sich Durchblutungsstörungen ein. Die Füße können stark anschwellen und werden daher auch nicht mehr belastet. Aus diesen Verhornungen können sich sehr schnell Sohlengeschwüre entwickeln, die sehr schmerzhaft sind und ebenfalls eine Behandlung erforderlich machen.

Schwillt der Ständer zu stark an, so dass der Fußring einschneidet, kann das noch schwerwiegendere Folgen haben. Das Gewebe kann absterben und im schlimmsten Fall kommt es zu einer Blutvergiftung oder dass das Beinchen amputiert werden muss.

An der Wachshaut kann diese Erkrankung ebenfalls auftreten, wie oben erwähnt, wird das als Hypertrophie bezeichnet und kann dazu führen, dass die Nasenlöcher zuwachsen, wodurch der Vogel in der Atmung stark eingeschränkt ist. Hierbei ist auf jeden Fall eine Vorstellung beim vogelkundigen Tierarzt erforderlich.

Ursachen
Wodurch entsteht die Hyperkeratose?

So eine Verhornung entsteht durch Fehlbelastung, durch Übergewicht, zu dünne Sitzstangen, können aber auch die Folge von Vitamin-A Mangel sein. Bei Wellensittichen, die nicht gerne Grünzeug fressen, kann es sein, dass die Störung durch eine Unterversorgung mit Nährstoffen verursacht wird, aber auch hormonelle Faktoren können eine Rolle spielen.

Behandlung

Ein fachkundiger Tierarzt sollte sich das anschauen, da auf den ersten flüchtigen Blick nicht immer erkennbar ist, ob eventuell ein Befall mit Grabmilben vorliegt. Also vergewissere dich vorher, bevor mit der Behandlung begonnen wird. Im Falle einer Hyperkeratose werden die Hornschichten der Beine bzw. der Füße vorsichtig mit Salicylöl (Salicylsalbe) oder Vitamin-A-Salbe aufgeweicht, dabei darauf achten, dass das Öl nur ganz dünn auf die betroffenen Stellen gestrichen wird, niemals darf es in die Nasenlöcher geraten. Salicylöl ist eine hornaufweichende Substanz, die meistens rasch wirkt, möglich ist auch Sonnenblumenöl oder ein anderes gutes und unbehandeltes Speiseöl oder Babyöl (ohne Parfüm/kein Spiritus), dann dauert es aber länger.

Für die Füße und Beinchen kann man auch Teebaumöl verwenden. Vorsicht, Teebaumöl sollte gut eingerieben werden, bevor es der Sittich ableckt. Das ätherische Öl ist zu konzentriert für ihn. In fortgeschrittenen und hartnäckigen Fällen benötigt so ein befallener Vogel mehrere Vitamin-A-Injektionen von einem Tierarzt.

Die aufgelösten hyperkeratotischen Schuppen kann man anschließend mit einem Wattestäbchen sanft abrubbeln.

Für die Verhornung an der Wachshaut, was meistens auf ein hormonelles Problem zurückzuführen ist, verfährt man am besten wie unter Übermäßige Verhornung der Wachshaut (Hypertrophie) beschrieben.

Öle dürfen niemals in Nasenlöcher geraten (Erstickungsgefahr) noch in die Augen!

Liegt ein Befall mit Grabmilben vor, wendet der Tierarzt zusätzlich ein spezielles Insektizid an.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung der Schnabelverhornung stelle sicher, dass für eine ausreichende Vitaminzufuhr gesorgt wird und kein Vitamin-A-Mangel vorliegt. Ein solcher Mangel kann zu Veränderungen an Haut und Schleimhaut führen. Vitamin A kommt in dunklem Blattgrün und orangefarbenen Produkten wie Aprikosen, Karotten, roten Paprika, Kürbissen und Süßkartoffeln (nur gekocht oder gedünstet) vor. Um einen Vitamin-A-Mangel zu beheben, kann man ab und zu solche Nahrungsmittel anbieten. Eine unausgewogene Nahrung ist die häufigste Ursache bei Krankheiten unserer Vögel.

Des Weiteren ist es erforderlich, bei einer Neigung zu Verhornungen der Füße und Beine für unterschiedlich dicke Sitzstangen zu sorgen, diese sollten aber niemals zu dünn sein, am besten nimmt man hierfür Zweige von Obstbäumen, die nicht gespritzt wurden. Die Zweige sollten vorher gut gebürstet und gewaschen werden.

Wenn die Wellensittiche Schwierigkeiten haben, Frischkost zu fressen, füge ein wasserlösliches Vitaminpräparat extra für Ziervögel und ein Kalziumpräparat zum Trinkwasser hinzu. Die Dosis nicht zu hoch ansetzen, damit keine Hypervitaminose entsteht, die wiederum gesundheitsschädlich ist und das Wasser für Wellensittiche nicht unappetitlich zu machen. Besser nur die Hälfte der auf dem Etikett empfohlenen Dosis anwenden.

Fotos


Aufgelegte Wachshaut, leicht bräunliche Farbe.

Für diesen Artikel kann ich passende Fotos gebrauchen, auf denen das Problem deutlich erkennbar ist. Wenn ihr mithelfen möchtet, schickt diese an wondermail /at/ gmx.net

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