Lungenentzündung
Hierbei handelt es sich um eine sehr ernstzunehmende Krankheit, die eine Vielzahl von Ursachen haben kann, die bei Wellensittichen fast immer schnell tödlich endet, sie darf auf keinen Fall unbehandelt bleiben. Ein Tierarzt ist schnellstens aufzusuchen, noch am selben Tag!!! Den nächsten Tag wird er wahrscheinlich nicht überleben.
Definition
Eine Lungenentzündung entwickelt sich meistens aus Veränderungen der Lunge, die durch Infektionskrankheiten, Parasiten und das Einatmen giftiger Gase, Lösungsmittel, Gegenstände oder Verschlucken (Einatmen) von Erbrochenem, Flüssigkeit oder Futter entstehen kann..
Symptomatik
Die auffälligsten Symptome sind Atemnot, Appetitlosigkeit, starkes auffälliges Schwanzwippen und Öffnen des Schnabels. Meistens sind die Vögel apathisch und sitzen aufgeplustert auf der Stange.
Ursachen
Eine Lungenentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben, z.b. bakterielle oder viruelle Infektionen, Pilzbefall oder durch Aspiration = das Einantmen von Fremdmaterial, welches in die Lunge gerät, letzteres kann auch bei der Verabreichung von Medikamenten passieren.
Folgende andere Erkrankungen können dahinter stecken:
- bakterielle Pneumonie: z.B. Pasteurellose, Psittakose, Salmonellose, Mykoplasmose.
- virale Pneunomie: z.B. Newcastle-Krankheit
- Pilzbedingte Pneumonie: z.B. Aspergillose
Behandlung
Der Wellensittich ist sofort zu isolieren und in einen Raum zu bringen, der warm ist, die Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu niedrig sein (eventuell warmes Badezimmer).
Bei einer Lungenentzündung ist unbedingt eine Behandlung durch den Tierarzt notwendig, da die Ursachen abgeklärt und die richtigen Medikamente gegeben werden müssen. Wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt, wird der Tierarzt einn Antibiotikum verabreichen. Sollte der Wellensittich auf das Antibiotikum ansprechen, kann man ihn vielleicht noch retten. Eine andere spezifische Ursache wie Pilzbefall oder virale Infektionen samt dementsprechende Behandlung herauszufinden, wird schwer sein, da er wahrscheinlich nicht lange genug überleben wird, bis die Testergebnisse vorliegen.
Unterstützen kann man die Therapie mit einer milden Rotlichtbestrahlung (keine extreme Temperatur). Allerdings sollte man hier darauf achten, dass man nur einen Teil des Käfigs bestrahlt und somit der Vogel die Möglichkeit hat, der Wärme auszuweichen, wenn es ihm zu heiß wird. Da der Vogelkörper keine Schweißdrüsen besitzt, gibt er ein Zuviel an Wärme durch eine schnellere Atmung ab und das würde zu sehr seinen Kreislauf belasten.
Ein gut gelüftetes Zimmer (NIEMALS Durchzug), eine vitaminreiche Ernährung (Vitamin A und C, z.B. in Vogelmiere, grüner Salat u. Möhren) und zusätzliche Dampfbäder mit Kamille können zusätzlich helfen. Der Vogelkäfig sollte an einem ruhigen Ort stehen und Temperaturunterschiede sind unbedingt zu vermeiden. Des weiteren sollte der Vogel auf keinen Fall reizenden Dämpfen wie die von überhitzten Antihaftpfannen ausgesetzt sein.
Prognose
Die Prognose ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Das Alter des Vogels - Küken und Jungvögel und sehr alte Vögel sind stark gefährdet
- Wie stark das Immunsystem des Patienten ist.
- Ob es weitere vorbestehende Erkrankungen gibt.
- Die Ursache, die Art der Bakterien, Viren oder Pilze.
- Die Wahl der richtigen Therapie und wie zeitig die Behandlung beginnt.
- Wie gut der Wellensittich auf die Behandlung anspricht.
Einige Vögel erholen sich davon, andere nicht, denn eine Lungenentzündung kann tödlich sein.
Gefährdet sind Jungvögel, die in Außenvolieren bei Wind und Wetter gehalten werden, kaltes und feuchtes Klima können junge Wellensittiche nicht vertragen. Auch eine staubige oder schmutzige Umgebung ist nichts für die empfindlichen Wellensittich-Lungen. Wellensittiche benötigen auf jeden Fall Frischluft, also ein gutes Raumklima und regelmäßige Lüftung ist Voraussetzung für eine gute Gesundheit. Allerdings dürfen Wellensittich niemals der Zugluft ausgesetzt werden. Während des Stoßlüftens am besten den Käfig bzw. die Voliere an einen anderen geschützten Ort bringen. Fatal sind auch die Dämpfe von antihaftbeschichteten Pfannen und Geräte oder sonstige reizende Stoffe in der Nähe. Eine ausreichende Beleuchtung ist ebenso wichtig.
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Fotos
So sieht es aus, wenn ein Wellensittich schlecht Luft bekommt. Konny hat es leider nicht geschafft. Er wurde nach einer Nacht, in der er nur geröchelt hat, am nächsten Tag vom Tierarzt erlöst.
Sein Schnabel war aufgrund akuter Luftnot blau angelaufen.