Milben

Milben zählen zu den Ektoparasiten und Spinnentieren, die winzig und mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Die kleinste Milbe ist 0,1 mm klein, die größten Milbentiere sind Zecken. Die Auswirkungen eines Befalls sind selbst bei den kleinsten Milben dagegen um so auffälliger und die Vögel leiden sehr darunter. Man sollte deshalb einen Milbenbefall nicht auf die leichte Schulter nehmen und so früh wie möglich etwas dagegen unternehmen. Vögel können durch den Befall mit einigen Milbenarten durchaus sterben, es sind gefährliche Parasiten, die den Wellensittich heftig quälen und sich vom Wirt ernähren und diesen aussaugen. Milben können durch Körperkontakt übertragen werden, von daher muss der ganze Bestand behandelt und sowie auch die nähere Umgebung. Auch Menschen können von Milben befallen werden, viele reagieren sogar allergisch oder mit Asthma darauf.

Schon gewusst? Milben lassen sich grob in Gefieder- und Hautparasiten unterteilen. Die Hautparasiten, zu denen auch Vogelflöhe und Zecken gehören, sind Blutsauger und ernähren sich teils auch von Hautschüppchen. Die Gefiederparasiten, zu denen Federlinge und Federmilben gehören, ernähren sich vom Federmaterial und setzen dort auch ihr Eier ab, ein großer Befall führt zu unerträglichem Juckreiz.

Erkennen eines Milbenbefalls

Milben sind bei Wellensittichen sehr weit verbreitet. Aber nicht jeder Wellensittich zeigt Krankheitssymptome, nur wenn die Abwehr des Vogels geschwächt ist, können sie überhand nehmen und krank machen. Dann ist es äußerst wichtig, diesen Milbenbefall zu beseitigen.

Als aufmerksamer Vogelhalter sollte einem jede Änderung im Verhalten auffallen. Der Milbenbefall zeigt sich nicht an den sonst typischen Krankheitsanzeichen wie Kotbeschaffenheit oder Plustern, sondern man muss hier auf andere Anzeichen achten.

Einige Milben sind unter Umständen mit bloßem Auge erkennbar, z.B. die Rote Vogelmilbe

Andere Milben verursachen auffällige Anzeichen, wie Wucherungen in den Schnabelwinkeln oder graue, weiße oder gelbliche Beläge an Schnabel und Wachshaut, z.B. die Grab-/Räudemilben.

Die Luftsackmilbe verursacht Atemgeräusche, sogenannte Klickgeräusche oder sogar Atemnot, was am Schwanzwippen zu erkennen ist. Aber hauptsächlich werden Kanarienvögel davon befallen.

weitere Symptome, die generell auf Milben hindeuten
  • Unruhe, gestörtes Allgemeinbefinden
  • Übermäßiges Putzen
  • Vermehrtes Kratzen
  • sichtbare Gefiederschäden
  • Hautveränderungen u. -entzündungen

Wie erfolgt die Übertragung / Ansteckung?

Räudemilben werden meistens bereits durch Fütterung im Nestlingsalter von den Elterntieren auf die Jungvögel übertragen und es kann eine längere Zeit bis zum Ausbruch vergehen. Menschen werden davon nicht befallen. Anders ist es bei der Roten Vogelmilbe, diese blutsaugenden Milben sind durchaus auch auf Menschen übertragbar, wenn sie keinen lebenden Vogelkörper finden und verstecken sich gerne bei Lichteinfall in dunklen Ecken und Ritzen. Federmilben sind auch durch direkten Berührungskontakt von Vogel zu Vogel übertragbar.

Wie werden Milben festgestellt?

Der Tierarzt (vogelkundig) ist der richtige Ansprechpartner, wenn Verdacht auf einen Milbenbefall besteht. Einen Befall mit Räudemilben ist anhand der typischen Anzeichen am und um den Schnabel für den Tierarzt sofort erkennbar. Bei anderen Milbenarten wird er das Gefieder des Vogels genau anschauen, auch unter den Flügeln und auf Flecken an den Federn achten, was auf Federmilben hindeutet. Er kann auch Federn und Hautgeschrabsel unter dem Mikroskop ansehen und die Milbenart auf diese Art diagnostizieren.

Um die nachtaktive Rote Vogelmilbe nachzuweisen, legt man abends ein weißes Tuch über den Käfig und wenn dieses am frühen Morgen zahlreiche dunkelrote oder schwarze bewegliche Pünktchen aufweist, handelt es sich um die Rote Vogelmilbe. Voll mit Blut aufgesogen sind diese Tierchen rot, ansonsten haben sie eine weiße Farbe.

Behandlung

Die Behandlung ist abhängig davon, um welchen Milbenbefall es sich handelt. Bitte lese hierzu die entsprechenden Artikel zu den einzelnen Milbenarten:

In den meisten Fällen wird die Spot-on-Behandlung angewendet, die auch bei den einzelnen Milbenarten erklärt wird. Hier wird ein spezielles Insektizid als Tropfen im Nacken des Vogels platziert, eine sichere Stelle, an die der Wellensittich nicht mit seinem Schnabel kommen kann. In manchen Fällen wie bei den Grab- oder Räudemilben ist eine Wiederholung nach einiger Zeit notwendig, damit auch die nachreifenden Milben erwischt werden.

Auch die Umgebung, in der die Vögel leben, muss von Milben gründlich befreit werden, zeitgleich mit der Behandlung am Vogel, sonst infizieren sich die Vögel immer wieder erneut. Bei der Grabmilbe reicht das Reinigen aller Gegenstände mit Apfelessig, da diese Milbenart fast ausschließlich am Wirt lebt.

Da ein von Milbenbefall geplagter Wellensittich unbedingt behandelt werden muss, aber einige Wirkstoffe nicht für alle Vogelarten geeignet sind und schwere Nebenwirkungen haben, die zum Tod des Vogels führen können, kann nur ein vogelkundiger Tierarzt das richtige Medikament und die richtige Dosis festlegen. Was bei einem Papagei geholfen hat, kann bei einem Wellensittich fatale Folgen haben. Niemals selbter ein Mittel gegen Milben besorgen und ohne Rücksprache mit einem vogelkundigen Tierarzt anwenden.

Warnung

Bitte seid euch darüber klar, dass es sich bei den meisten Mitteln um Kontaktinsektizide handelt und informiert euch genau über die darin enthaltenen Wirkstoffe. Fragt beim Tierarzt nach und bittet ihn, euch die Wirkstoffe und Wirkung genau zu erklären, achtet auf die richtige Konzentration (für einen Wellensittich die niedrigste, die es gibt) und die richtige Verdünnung. Lest - falls vorhanden - auch die Packungsbeilage durch, zur Not kann man sich diese auch im Internet online durchlesen oder man googelt nach den Inhaltsstoffen oder liest im Internet nach, wie die Erfahrungen mit diesem Wirkstoff beim Wellensittich sind.

Auch im Zoofachhandel werden Mittel gegen Milben angeboten, die nicht gerade ungefährlich sind.

Bei großen Zweifeln wägt genau ab, vielleicht gibt es Alternativen, die zwar länger angewendet aber dafür ungefährlicher sind. Und niemals ein Spray direkt auf einen Vogel anwenden! Bei einigen Wirkstoffen handelt es sich um ein Nervengift.

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