Unfälle

Bei Unfällen und Verletzungen jeglicher Art kann es zu Schockzuständen kommen. Es handelt sich dabei um Probleme mit der Blut- und Sauerstoffversorgung des Körpers. Das ist eine sehr ernste Sache. Du erfährst hier, wie man sich dann verhalten muss, auf welche Anzeichen einer Verletzung man achten sollte und was zu tun und zu lassen ist.

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Schockzustände

Eine ganz große Gefahr, besonders bei Wellensittichen, besteht immer darin, dass bei Verletzungen ein Schockzustand eintritt. Das ist nicht zu unterschätzen. Von daher muss auch ein verletzter Wellensittich mit Vorsicht versorgt werden.

Bitte beachte: Eine starke oder ständige Blutung zu stillen hat immer oberste Priorität!

Woran erkennt man einen Schock? Ein Wellensittich unter Schock ist kaum ansprechbar, eventuell aufgeplustert, er friert, zittert, hat die Augen starr aufgerissen oder geschlossen, ist vielleicht sogar bewusstlos und die Atmung ist manchmal geschränkt (zu langsam oder zu schnell).

Ein verletzter Welli sollte von den anderen Vögeln getrennt und in eine ruhige nicht zu helle aber warme Umgebung gebracht werden. Für solche Fälle wäre ein Ersatzkäfig ideal. (Hast du so etwas immer parat?) Diesen legt man mit einem sauberen Tuch oder Zeitungspapier auf den Boden aus, so dass er etwas gepolstert ist. Da der Welli bei einem Schockzustand Wärme braucht, legt man eine mit warmem/heißem Wasser gefüllte Wärmeflasche, die in ein feuchtes Tuch gewickelt wird, neben dem Käfig, bitte nur außerhalb (nicht in den Käfig, damit er sich nicht verbrennt). Bitte auf keinen Fall Bestrahlung mit Rotlicht anbieten! Rotlichtbestrahlung ist bei einigen Verletzungen kontraproduktiv.

Vögel im Schockzustand sollte man wirklich nur in Ruhe lassen, auch nicht zum Fressen oder Trinken zwingen. In dem Moment, in dem man ihn in einen Krankenkäfig legt, kann man ihm schnell und ein bis zwei Bachblüten-Rescue-Tropfen (Notfall-Tropfen) auf die Füßchen tropfen. Das wird auch über die Haut aufgenommen.

Wie lange dauert ein Schockzustand an? Das ist schwer zu sagen, es kann einige Stunden dauern, bis sich der Wellensittich vom Schock erholt hat. Man erkennt es daran, dass der Wellensittich freiwillig frisst oder trinkt und sich wieder bewegt. Falls sich nach 4 Stunden immer noch nichts getan hat, muss ein Tierarzt hinzu geholt werden (besser ein Hausbesuch - keine Fahrt zum Tierarzt, die den Schockzustand noch verschlimmern könnte)

Sobald sich der Wellensittich einigermaßen vom Schock erholt hat, ist eine vorsichtige Begutachtung möglich - zuerst aus einer gewissen Entfernung, um ihn nicht weiter zu beunruhigen. Man achte auf ungewöhnliche Flügel- oder Beinstellungen, Lähmungen, abstehende Federn.

Sonstige Verletzungen

Außer auf Hautverletzungen, Quetschungen kann man auf weitere Anzeichen einen Blick werfen, falls sich der Vogel aufgrund eines Unfalls, eines Angriffs oder sonstiges wie Panikattacken noch schlimmer verletzt hat:

Die Augen sollten offen und die Pupillen gleich groß sein. Unterschiedliche Pupillengröße können auf eine Kopfverletzung hinweisen, wie Gehirnerschütterungen, Schwellungen, zerebrale Blutungen. Geschlossene Augen sind in ein Zeichen für Unwohlsein.

Der Kopf sollte gerade ruhig und gerade gehalten werden. Ein ständiges Kopfzucken, eine unnatürliche Neigung des Kopfes lassen auf ein Trauma schließen (Kopf-, Genick- oder Wirbelsäulenverletzung)

Die Atmung. Bei einem gesunden Wellensittich fällt die Atmung kaum auf - es sei denn, er ist zu dick. Bei einer möglichen Verletzung ist darauf zu achten, ob die Atmung schwerfällig ist.

Die Körperhaltung. Genau wie bei der Kopfhaltung ist auch die Körperhaltung ein wichtiges Indiz bei einem Unfall. Hängt ein Flügel, hat ein Bein eine ungewöhnliche Stellung, wird nur ein bestimmtes Bein hochgezogen, lahmt der Welli?

Wie beim Thema Panikattacken beschrieben, beginnt man nach der visuellen Kontrolle aus einer gewissen Entfernung mit der genaueren Untersuchung der Augen, des Schnabels, vorsichtiges Abtasten des Brustbeins, des Flügels, sobald sich der Vogel offensichtlich beruhigt hat. Die Flügel werden dazu an der Flügelspitze festgehalten und leicht vom Körper weg gezogen, um Brüche auszuschließen. Auch die Beine kann man so vorsichtig abtasten.

Beim Einfangen unbedingt Vorsicht walten lassen wegen weiterer Verletzungsgefahr.

Tierarzt kommen lassen! Bei einigen Verletzungen, wenn z.B. der Kopf oder die Wirbelsäule beteiligt ist, ist es oft sicherer, mit dem verletzten Tier nicht zum Tierarzt zu fahren, sondern einen Tierarzt nach Hause zu beordern!

Nicht alles, was nach einem Unfall aussieht, ist auch auf einen Unfall zurückzuführen. Plötzliche Verhaltensänderungen, Bewegungseinschränkungen können auch auf einen Schlaganfall zurückzuführen sein, besonders, wenn nur eine Körperhälfte betroffen ist und nicht mehr richtig bewegt wird.

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