Wellensittichzucht - Ringe
Bis zum 17.10.2012 waren Züchter in Deutschland verpflichtet, ihre Nachzuchten zu beringen. Mit der Aufhebung der Psittakoseverordnung, ist eine Psittakose-Beringung nicht mehr notwendig. Ringe für kennzeichnungspflichtige Arten nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) sind davon ausgenommen.
Kennzeichnungsringe werden aber immer noch ausgegeben. Man kann diese über diverse Verbände oder Ringstellen ordern.
Es gibt dazu offene Ringe (silberfarben, aus Alu), in denen das Bundesland (Abkürzung) und eine laufende Nummer eingraviert sind. Diese Ringe werden vom ZZF (Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands eV) vergeben. Jeder Züchter, der nicht in einem Verband organisiert ist, kann dort diese Ringe bestellen. Da sie offen sind, ist es egal, in welchem Alter man sie den Küken anlegt. Sie werden aufgebogen, um das Bein des Vogels gelegt und von Hand oder mittels einer speziellen Ringzange wieder zugebogen.
Züchter, die in einem der Verbände organisiert sind, beziehen geschlossene Ringe (farbig, Alu oder Kunststoff). In diesen Ringen ist das Verbandskürzel, die Züchternummer, die Ringgröße, eine fortlaufende Nummer und das Jahr eingraviert. Wobei schon die Farbe des Ringes über das Jahr Aufschluß gibt. Diese Züchter beziehen die Ringe direkt bei ihrem jeweiligen Verband. Das wären der AZ (Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht eV), die DSV (Deutsche Standard-Wellensittich-Züchter-Vereinigung eV), der DKB (Deutsche Kanarien- und Vogelzüchter-Bund e.V.) sowiee die VZE (Vereinigung für Zucht und Erhaltung einheimischer und fremdländischer Vögel e.V). Geschlossene Ringe (für Wellensittiche Größe 4,2 und 4,4) werden den Küken im Alter von 8-10 Tagen über den Fuß gestreift. Das erfordert etwas Fingerfertigkeit, ist aber mit ein bißchen Übung kein Problem.
Von all den Verbänden ist die DSV der einzige Spezialverein in Deutschland für Züchter von Wellensittichen.
Letztere Art von Ringe können bei den zuständigen Stellen nur bestellt werden, wenn man Mitglied in einer Ortsgruppe bzw. Mitglied der jeweiligen Vereinigung ist. Es besteht für Züchter ohne Verbandsmitgliedschaft die Möglichkeit, einfache Ringe im Internet zu bestellen.
Des Weiteren gibt es noch sogenannte Farbringe. Diese sind offen, nicht graviert und in gut sortierten Zooläden erhältlich. Diese Ringe dienen lediglich der Kennzeichnung für den Züchter selbst (bei bestimmten Spalterbigkeiten oder zum Kennzeichen von Verwandschaftsverhältnissen).
Wenn die Ringpflicht abgeschafft wurde, welchen Sinn haben Ringe dann noch?
Die geschlossenen Ringe sind sogenannte offizielle Züchterringe und das Fehlen eines solchen Ringes sagt aus, dass der Züchter nicht in einem Zuchtverband ist. Solche Ringe eines Zuchtvereins sind anerkannte Markenzeichen für eine verantwortungsvolle Zucht und Haltung.
Der zweite Grund ist, dass ein zugeflogener Wellensittich zurückverfolgt werden kann und im Idealfall bei einem Entfliegen über den Ring wiedergefunden bzw. identifiziert werden kann, da die Ringe u.a. auch eine Nummer eingraviert haben. Wenn es dann noch ein ordentlicher Züchter ist, der Buch führt, kann er dabei helfen, einen zugeflogenen Wellensitich wieder dem Besitzer zuzuführen.