Gesunde Wellensittiche

Wellensittiche sind von Natur aus widerstandsfähige Vögel, falls sie nicht überzüchtet sind oder von den Elterntieren eine Disposition zu bestimmten Krankheiten vererbt bekamen, denn man hört immer öfter von Krankheiten wie PBFD, Macrorhabdiose oder bakteriellen Infektionen.

gesunde Wellensittiche

Vorbeugen ist bekanntlich besser als Heilen, deshalb kann man im Vorfeld viel für seine Wellensittiche tun, damit sie lange gesund bleiben. Dazu gehört vor allen Dingen die richtige Haltung, sowie eine einigermaßen artgerechte Ernährung und auch das Treffen von bestimmten Vorsichtsmaßnahmen sowie das Wissen darum, was ist normal und was ist krankhaft.

Da der Wellensittich in der Heimat ein Beutetier ist, zeigt er Krankheitsanzeichen oft erst im späteren Stadium, darum ist es wichtig zu wissen, wie ein gesunder Wellensittich aussehen sollte. Sobald ein Wellensittich einen kranken Eindruck macht, ist die Krankheit meistens schon weiter fortgeschritten, als wir denken - was bedeutet, es wird höchste Eisenbahn, einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen und duldet keinen Tag Aufschub.

Checkliste - eines gesunden Wellensittichs:

  • Das Gefieder ist sauber, glatt anliegend und lückenlos (Ausnahme kurzzeitig in der Mauser).
  • Die Haltung sollte aufrecht sein und nicht vorneübergebeugt oder ineinandergesackt.
  • Reaktion auf Ansprache oder Bewegungen in seinem Umfeld, beobachtet gut und ist sehr aufmerksam
  • Der Schnabel ist glatt, kein übermäßiges Wachstum des Oberschnabels
  • Die Wachshaut ist glatt ohne Rauheit (außer Weibchen, deren Wachshaut etwas schrumpeliger sein kann)
  • Die Augen sind klar und geöffnet
  • Die Füße und Beine sind glatt, haben keine Missbildungen
  • Die Krallen sind nicht zu lang.
  • Die Kloake ist sauber und ohne Kotablagerungen oder verklebte Federn.
  • Regelmäßige und leichte Kotablage, kein übermäßiges Drücken oder Anstrengen.
  • Regelmäßige und ruhige Atmung, nicht schneller als sonst üblich und weder keuchend noch laut noch knackend. (Die Atmung eines gesunden Wellensittich kann man nicht hören)

Das Verhalten eines gesunden Wellensittichs

Hier ist es wichtig, dass man seinen Wellensittich gut beobachtet und sein normales Verhalten und Temperament kennt. Wenn er plötzlich sein Verhalten ändert oder von seinen Routinen abweicht, leiser wird, mehr schläft als vorher oder er körperliche Symptome zeigt, kann schon etwas im Busch sein. Auch auf das Fressverhalten ist zu achten; ein übermäßiger Appetit kann ebenso wie eine Appetitlosigkeit ein erstes Anzeichen sein, dass etwas nicht stimmt. Wellensittiche fressen für gewöhnlich morgens bereits recht gut, also achte darauf, dass jeder einzelne Welli auch morgens bereits seine erste ordentliche Portion Futter erhält und auch frisst.

Also, wer seine Wellensittiche nur mit Nahrung versorgt und sie sonst sich selber überlässt, kann so manches Krankheitsanzeichen übersehen.

Wie beuge ich Krankheiten vor?

In den verschiedensten Artikeln dieser Website wurde bereits darauf eingegangen, deshalb hier noch einmal zusammenfassend:
Ausgewogene Ernährung

Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, hierbei ist darauf zu achten, dass im Hauptfutter keine Zuckerzusätze enthalten sind, auch irgendwelche Hefe- oder Getreideerzeugnisse haben dort nichts zu suchen. Des Weiteren kann man zusätzlich auch noch Grünfutter wie Löwenzahn anbieten, auch Gemüse wie Spinat, allerdings ungekocht und noch seltener Obst. Ab und zu auch Knospen und Zweige aus der Natur - fernab von befahrenen Straßen. Also Abwechslung ist durchaus erlaubt und Vitamine benötigen unsere Lieblinge auch, aber in Maßen. Menschennahrung wie gewürzte Snacks oder gekochte Speisen sind tabu.

Was gefüttert werden darf, ist im Kapitel Ernährung" beschrieben.

Hygiene

Wichtig ist eine konstante, das heißt tägliche Versorgung mit frischem, sauberem Wasser, welches frei von Federn und Kot ist. Die Gefäße müssten ebenfalls täglich gründlich gereinigt und getrocknet werden, da bilden sich gerne nach einiger Zeit Ablagerungen im Wasserbehälter. Besser ist es, man hat Ersatz-Wassergefäße zur Verfügung, so dass man immer einen Satz reinigen und den anderen Satz benutzten kann.

Das gleiche trifft auf die Behausung zu, diese muss zwar nicht täglich, aber so oft wie möglich gereinigt werden, dazu zählt das Auswechseln der Einstreu, sowie die Großreinigung von Käfiggittern, Kotschublade, Sitzstangen und allen sonstigen Teilen.

Bewegung / Freiflug / Gesellschaft

Dem Wellensittich sollte genügend Freiflug in einer vogel-sicheren Umgebung eingeräumt werden, auch das trägt zu einer guten Kondition und Gesundheit bei. Wellensittiche sind gemacht für das Fliegen und Klettern. Auch der Käfig selber sollte genügend Raum zum Bewegen und Beschäftigen bieten. Den Käfig so groß wie möglich wählen, aber nicht mit Spielzeug vollgestopf. Die Möglichkeit weite Sprünge bzw. Kurzflüge innerhalb des Käfigs sollte gegeben sein, aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten wie Zweige oder Kork zum Beknabbern und Schreddern, eventuell Bademöglichkeit.

Man kann nicht müde werden zu erwähnen, dass der Wellensittich ein Schwarmtier ist und unbedingt Gesellschaft in Form von Artgnossen wollen. Der Mensch wird zwar oft als Schwarm-Mitglied akzeptiert, aber er kann niemals 24 Stunden am Tag in der Nähe des Vogels sein, er spricht auch nicht die Sprache des Wellensittichs. Das Glück eines Wellensittichs ist erst komplett, wenn er einen Partner hat oder in einen Schwarm integriert ist, auch wenn das etwas Stress bedeutet, aber das ist ein gesunder Stress. Und Glücklichsein trägt viel zu einer guten Gesundheit bei.

Standort

Man sollte nicht unterschätzen, welche Auswirkungen ein falscher Standort für die Gesundheit hat. Der ausführliche Artikel befindet sich in der Rubrik "Eingewöhnung" unter dem Titel: Der richtige Standort. Aber der Vollständigkeit halber, erwähne ich noch einmal die wichtigsten Punkte:

Vögel fühlen sich am wohlsten, wenn der Käfig nicht zu niedrig steht. Am besten ist Brust- oder Kopfhöhe von uns Menschen. Immerhin sind wir in den Augen der Wellensittiche Riesen.

Sie haben auch nichts auf der Fensterbank zu suchen, weil es dort zu starker Sonnenbestrahlung, Hitzeentwicklung aber auch Zugluft (Erkältungsgefahr) kommen kann.

Ein Teil des Käfigs sollte zur Wand zeigen, so dass sie einen Rückzugsort haben und nicht von allen Seiten bedrängt werden können. Besonders kleine Kinder bewegen sich gerne einmal rund um den Käfig und den meisten Wellensittichen macht das nervös.

Zugluft in jeglicher Form sollte grundsätzlich tabu sein. Beim Lüften deckt man eine Voliere oder einen zu schweren nicht transportierbaren Käfig entweder komplett ab oder man bewegt ihn in während des Durchlüftens in einen geschützten Raum.

Keine idealen Standort sind außerdem: Direkt neben der Haustüre, Vorder- oder Hintertüre (Zugluftgefahr), direkt neben oder vor dem Heizkörper oder Klimaanlagen (Temperaturschwankungen, Warmluft- und Kaltluftverwirbelungen in der Nähe sind zu intensiv und können krank machen).

Küche wegen der Dämpfe und Badezimmer wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und Schimmelgefahr sind für einen dauerhaften Aufenthalt überhaupt nicht geeignet.

Musik lieben unsere Wellis zwar, aber nicht so laut, dass sie einen Hörsturz bekommen könnten. Also Musik und Fernseher bitte allerhöchstens Zimmerlautstärke, ein bisschen darunter wäre ideal. Auf jeden Fall nicht so laut, dass sogar die Nachbarn unsere Musik oder das Fernsehprogramm hören.

Kein Stress

Stress spielt bei Ziervögeln wie den Wellensittichen sogar eine sehr große Rolle für die Gesundheit, denn sie sind von Natur aus Fluchttiere und sehr empfindliche Wesen und können mit Stress nicht so gut umgehen wie wir Menschen. Es ist wichtig, das Stressniveau für unsere Wellensittiche möglichst gering zu halten. Dazu muss man wissen, was den Wellensittich überhaupt stressen kann. Manches lässt sich nicht vermeiden, wie der Gang zum Tierarzt oder die Medikamentengabe, aber vieles können wir Halter ganz bewusst steuern und somit das Stresslevel minimieren.

Wellensittiche sind Gewohnheitstiere. Eine Veränderung des Tagesablaufs, das unnötige Verändern der Käfigeinrichtung, ein Umzug, Besitzerwechsel sowie Neuzugänge oder aggressive Partnervögel können Stressfaktoren sein. Auch andere Haustiere wie Katzen oder Hunde, der falsche Standort, z.B. wenn der Käfig am Fenster steht und direkt davor ziemlich viel los ist (Verkehr, Katzen, bellende Hunde, große Vögel, laute oder störende Geräusche), all das kann Stress verursachen. Lautes aggressives Schreien mögen Wellensittiche überhaupt nicht, sie können durchaus negative Gefühlregungen von uns Menschen erkennen und das ständige Herumfuchteln mit irgendwelchen Gegenständen in Käfignähe sollte auch nicht sein.

Sehr hoher Stressfaktor sind Raubvögel: Wellensittiche geraten in Panik und haben Todesangst, wenn sie einen Raubvogel sehen, egal ob Habicht oder Bussard, es sind die größten Feinde unserer Wellensittiche und auch vom Fenster aus. Wenn sie einen Raubvogel sehen, ist das purer Stress für sie.

Der Wellensittich braucht jederzeit das Gefühl von Sicherheit, dass ihm keine Gefahr droht und wir Menschen ihm nichts Böses wollen. Er kann jederzeit in Panik ausbrechen, wenn er sich erschrocken hat oder Angst vor etwas hat und es wird dann schwer sein, ihn zu beruhigen. Stress ist Gift für den Wellensittich, da das Stresshorm, welches dabei ausgeschüttet wird, bleibende Schäden verursachen kann, er wird anfälliger für Erkrankungen.

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Über diese Website

Dies ist eine private Tierschutzinitiative zum Thema Wellensittich. Das Ziel ist, über artgerechte Haltungsbedingungen zu informieren, um diesen Vögeln ein gesundes und glückliches Leben zu rmöglichen.
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