Gelbgesichter oder Gelbköpfe

Wellensittich Gelbgesicht Erstes Auftreten in Belgien circa 1928. Seit Anfang 1930er Jahre werden sie auch in Deutschland gezüchtet. Gelbgesichter sind aber schon früher, so um 1880, in Schriften erwähnt worden. Sie kommen in Verbindung mit vielen Farbschlägen und Kombinationen vor, z.B. Zimter, Australische Schecken, Albinos, Falben, Lacewings, Hellflügel, Grauflügel, Spangle etc. Die Gelbgesichter sind die einzigen Vögel, die sich zwischen der Blau- u. der Grünreihe bewegen. Sie haben gelbe Köpfe und ihr Körpergefieder ist entweder Blau oder Grau (alle Farbschattierungen der Blaureihe möglich). Ihr Erkennungszeichen ist der gelbe Kopf trotz Zugehörigkeit zur Blaureihe.

Gelbgesichter in Opalin werden auch als Gelbköpfe bezeichnet, da hier nicht nur die Stirn, sondern der ganze Kopf gelb eingefärbt ist. Bei den Gelbgesichtern gibt es mehrere Mutationen: Europäisches Gelbgesicht 1 (EGG1), Europäisches Gelbgesicht 2 (EGG2) und Australisches Gelbgesicht (AGG).

Allgemeine Beschreibung - So sieht ein Europäisches Gelbgesicht aus:

Wellensittich Gelbgesicht Die Maske (Gesicht) ist zitronengelb, das Körpergefieder je nach Zugehörigkeit der Blaureihe. Mutation 2 hat einen gelben Anflug, der im Alter zunimmt. Die Farbe der Schwanzfedern sind analog zur jeweiligen Blaureihe, die weißen Gebiete der Unterschwanzfedern sind zitronengelb gefärbt.

Gelbgesichter werden unterschieden in Europäische Gelbgesichter Typ 1, wobei hier die blaue bzw. graue Grundfarbe ziemlich rein geblieben ist, und dem Europäischen Gelbgesicht Typ 2, wobei sich hier die Grundfarbe mit der gelben Fettfarbe vermischt hat, und den Vögeln ein türkisfarbenes Aussehen verleiht. Interessant ist hier, dass diese Vögel im Nestlingsalter ein zartgelbes Gesicht und ein normal blaues bzw. graues Gefieder haben, wie die GG-Mutation 1. Erst nach der Jugendmauser wachsen diesen Vögeln Federn nach, die gelb überhaucht sind, so dass diese einstmals blauen Vögel dann schließlich türkisfarben (bei den Blauen) und olivfarben (bei den Grauen) aussehen.

Zur besseren Veranschaulichung, was der Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 bedeutet, habe ich hier eine Farbtafel eingefügt - links jeweils die GG-Farbschläge Typ 1 und rechts dieselben in der Mutation 2. Man erkennt hier deutlich, dass einige Wellis der Mutation 2 mal mehr und mal weniger stark gelb überhaucht sind.

Dunkelblau ist zweimal vorhanden, weil es hier eine größere Bandbreite gibt. Hellblau + 1 Violettfaktor ergibt ein mittleres Dunkelblau, von einem echten Dunkelblauen kaum zu uunterscheiden. Dunkelblau + 1 oder 2 Violettfaktor(en) ergibt ein kräftiges Dunkelblau oder Violett.

Die Farbe EGG2 Grau ist hier durch einen Hellgrauen Schecken vertreten in Ermangelung eines typischen Normalvogels EGG2 Grau. Der gelbe Überhauch ist hier aber gut zu sehen. Bei einem Dunkelgrauen in Verbindung mit EGG2 würde die Farbe mehr ins Oliv gehen. Den Graufaktor gibt es ebenso in den Stufen "Hell", "Mittel" und "Dunkel".

Beim Gelbgesicht Typ 1 in Hellblau handelt es sich um meinen Heiko, der im Anfang wie eine Mutation 1 aussah, aber später einen kräftigen gelben Überhauch bekommen hat. Aber leider fehlte mir als Anschauung ein Foto von einem echten GG1 in Hellblau (ist auch recht selten) und da ein GG1 in etwas so aussieht wie Heiko vor seiner Jugendmauser, habe ich dieses genommen. Das zweite Foto ist mein Freddie, der ebenfalls anfangs Hellblau war, später aber ein richtig schönes türkisfarbenes Gefieder erhielt.

Allgemeine Beschreibung - So sieht ein Australisches Gelbgesicht aus:

Des weiteren gibt es noch die Australischen Gelbgesichter, eine etwas neuere Mutation, die seit den 1980er Jahren bekannt geworden ist. Diese Gelbgesichter, die in England auch Goldgesichter genannt werden, haben eine intensivere gelbe Maske, die ähnlich den Grünen ähnelt, also fast butterblumengelb, während die Europäischen Gelbgesichter eher eine zitronengelbe Maske haben. Auch ist bei der einfaktorigen Mutation der AGG die Körperfarbe noch stärker gelb überhaucht als bei den Europäischen Gelbgesichtern.

Australisches Gelbgesicht nach der Jugendmauser
Olli vollständig umgefärbt
Australisches Gelbgesicht vor der Jugendmauser
Olli vor der Jugendmauser (dunkelblau)

Europäische und Australische Gelbgesichter 1faktorig und 2faktorig:

Jetzt wird es noch etwas komplizierter: Die Gelbgesichter können ein- oder doppelfaktorig auftreten. Hier in aller Kürze, wie diese Mutationen sich unterscheiden:

Europäisches Gelbgesicht 1 (EGG1)
1faktorig = gelbe Maske, gelbgesäumte Schwanzfedern, kein gelbüberhauchtes Körpergefieder.
2faktorig = weiße Maske, kaum/keine Gelbanteile im Gefieder.

Europäisches Gelbgesicht 2 (EGG2)
1faktorig = gelbe Maske, gelbgesäumte Schwanzfedern und gelber Anflug in der Körperfarbe. EGG2 bewirkt dass die blauen WS nach der JM eine türkise Körperfarbe (das Gefieder wird gelb überhaucht, Resultat: türkis) bekommen.
2faktorig = intensiv gelbe Maske, gelbgesäumte Schwanzfedern und kein gelber Anflug in der Körperfarbe.

Australisches Gelbgesicht (AGG)
1faktorig = intensiv gelbe Maske, stark gelb überhauchte Körperfarbe, so dass der Vogel fast grün erscheint, gelbe Säumung der Schwanzfedern. AGG's sind nach der Jugendmauser kaum noch von Grünen zu unterscheiden.
2faktorig = gelbe Maske, gelbgesäumte Schwanzfedern, kein gelber Anflug in der Körperfarbe.


Noch mehr Gelbgesichter

Gelbgesicht

EGG 1 Zimt Normal Dunkelblau
("Maxi"- Foto v. Konrad Golling)

DF Austr. Schecke (E)GG1 Dunkelblau
("Susi" - Foto v. Spider300 aka Thomas)

EGG1 Opalin Mauve
("Chico" - Foto v. Olaf)

AGG Zimt Opalin Hellblau (wird grün)
("Fienchen" - Foto v. Charly & Joschi aka Charlotte G.)

AGG 2f, AS Spangle dunkelblau
("Obelix" - Foto v. Smarty)

AGG Weiß Violett (evtl. AGG 2f)
("Miró" - Foto v. Zoroe)

Weitere Fotos von schönen Gelbgesichtern in der Foto-Galerie


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